📖 Lesezeit: 6 Minuten | Zuletzt aktualisiert: 12. Dezember 2025
Was ist bei der Bombensprengung Hanau passiert?
Die Bombensprengung Hanau am 11. Dezember 2025 hat dramatische Folgen: Eine 250 Kilogramm schwere Weltkriegsbombe wurde im Stadtteil Großauheim kontrolliert gesprengt – doch die Druckwelle war stärker als erwartet. 28 Wohnungen wurden beschädigt, rund 60 Menschen stehen kurz vor Weihnachten ohne Zuhause da.
Am 12. Dezember 2025 steht fest: Die Bombensprengung Hanau hat massive Schäden verursacht. Was als Routineeinsatz geplant war, endete mit beschädigten Häusern und verzweifelten Familien. Die Stadt hat Soforthilfe angekündigt. Oberbürgermeister Claus Kaminsky (SPD) betonte: Das Wichtigste sei, dass alle Menschen unverletzt geblieben sind.
Bombensprengung Hanau: Die wichtigsten Fakten
Die kontrollierte Sprengung fand am Donnerstagmittag um kurz nach 12 Uhr statt. Der Blindgänger war bei Bauarbeiten in der Lise-Meitner-Straße entdeckt worden. Der Kampfmittelräumdienst des Landes Hessen entschied sich für eine Sprengung vor Ort.
| Kategorie | Details zur Bombensprengung Hanau |
|---|---|
| Fundort | Lise-Meitner-Straße, Hanau-Großauheim |
| Bombentyp | 250kg Störbombe, deutsche Herkunft |
| Sprengungszeitpunkt | 11. Dezember 2025, 12:02 Uhr |
| Evakuierte | Rund 4.500 Menschen |
| Evakuierungsradius | 1.000 Meter um den Fundort |
| Beschädigte Wohnungen | Bis zu 28 |
| Betroffene Personen | 58-60 |
| Verletzte | Keine |
Warum war die Druckwelle so stark?
Zunächst gingen die Experten von einer Brandbombe mit Phosphor aus. Doch die Bombe entpuppte sich als sogenannte Störbombe – ein Bombentyp mit deutlich größerer Sprengwirkung. Der Zünder war stark beschädigt, weshalb ein Transport nicht möglich war.
Der Kampfmittelräumdienst hatte 15 Übersee-Container als Schutzwall um den Fundort aufgebaut. Diese Maßnahme konnte die Schäden jedoch nicht verhindern. Die Druckwelle traf mehrere Wohnhäuser in der Umgebung mit voller Wucht.
Oberbürgermeister Kaminsky erklärte gegenüber dem Hessischen Rundfunk: Die Auswirkungen der Sprengung wären in jedem Fall dieselben gewesen. Die Vorsichtsmaßnahmen seien genau die richtigen gewesen.
Deutsche Bombe in Hanau: Ein ungewöhnlicher Fund
Bemerkenswert ist die Herkunft der Bombe: Sie war deutschen Ursprungs. In Hanau werden üblicherweise britische oder US-amerikanische Fliegerbomben gefunden – Überreste der alliierten Luftangriffe im Zweiten Weltkrieg.
Kaminsky kommentierte den Fund mit deutlichen Worten: Diese Bombe sei einmal im deutschen Namen auf Großauheim abgeworfen worden – auf Bürgerinnen und Bürger und Infrastruktur. Warum eine deutsche Bombe an dieser Stelle lag, konnte die Stadt zunächst nicht erklären.
Der Fund zeigt erneut, wie viele Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg noch im deutschen Boden schlummern. Allein in Hanau wurden in den vergangenen Jahren mehrere Weltkriegsbomben entdeckt und entschärft. Im Januar 2025 musste eine 250-Kilo-Bombe nahe des Hauptbahnhofs geräumt werden.
Evakuierung: 4.500 Menschen mussten ihre Häuser verlassen
Am Morgen des 11. Dezember begann die großangelegte Evakuierung. Ab 7 Uhr wurden Straßensperrungen eingerichtet. Rund 4.500 Menschen im Umkreis von 1.000 Metern mussten ihre Wohnungen verlassen.
Betroffen waren auch:
- Die August-Gaul-Schule, Lindenauschule und Mädchenrealschule St. Josef
- Mehrere Kindergärten in Großauheim und Klein-Auheim
- Die Bahnhöfe Großauheim und Klein-Auheim
- Der Wertstoffhof in der Benzstraße
- Der Wochenmarkt in Großauheim
Die B43a wurde zwischen dem Hanauer Kreuz und der Anschlussstelle Steinheim voll gesperrt. Der Bahnverkehr in der Evakuierungszone stand ab 11 Uhr komplett still. Die Stadt richtete Notunterkünfte in der Mehrzweckhalle Lindenau und der Sporthalle Spitzenweg ein.
Schäden nach der Bombensprengung Hanau: THW prüft Häuser
Nach der Sprengung rückten zwei Statiker des Technischen Hilfswerks (THW) an. Sie überprüfen seither die strukturellen Auswirkungen auf die betroffenen Gebäude. Die Schäden fallen laut Stadt weniger umfangreich aus als zunächst befürchtet – dennoch können einige Familien nicht in ihre Wohnungen zurückkehren.
Ordnungsdezernentin Isabelle Hemsley (CDU) kündigte umfassende Hilfen an. Die Stadt werde niemanden im Regen stehen lassen. Für betroffene Bewohner werden Ersatzquartiere organisiert.
Besonders bitter: Einige Familien werden mit hoher Wahrscheinlichkeit das Weihnachtsfest nicht dort verbringen, wo sie heute Morgen noch gedacht haben – so Oberbürgermeister Kaminsky nach der Sprengung. Die Vorfreude auf Weihnachten ist für die Betroffenen in tiefe Sorge umgeschlagen.
Hilfe für Betroffene: Was die Stadt Hanau bietet
Die Stadt Hanau hat schnell reagiert und verschiedene Hilfsangebote aktiviert:
| Hilfsangebot | Details |
|---|---|
| Bürgertelefon | 06181-29502000 |
| Notunterkünfte | Mehrzweckhalle Lindenau, Sporthalle Spitzenweg |
| Haustiere erlaubt | Ja, in der Sporthalle Spitzenweg |
| Aktuelle Infos | www.hanau.de |
Die Unterstützung für hilfsbedürftige Menschen wird von der Stadt koordiniert. Kranken- und Liegendtransporte können über das Bürgertelefon angemeldet werden.
Bombenfunde in Hanau: Keine Seltenheit
Die Bombensprengung Hanau ist kein Einzelfall. In der Region werden regelmäßig Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden:
- Juni 2025: 50-Kilo-Sprengkörper im Industriegebiet Wolfgang
- Januar 2025: 250-Kilo-Bombe nahe des Hauptbahnhofs, 3.000 Menschen evakuiert
- Dezember 2025: Aktuelle 250-Kilo-Störbombe in Großauheim
Bei der Januar-Entschärfung nahe des Hauptbahnhofs mussten der Bahn- und Straßenverkehr zeitweise eingestellt werden. Der Blindgänger war bei Sondierungsarbeiten für eine neue Brücke entdeckt worden.
💡 Sind Sie von der Bombensprengung Hanau betroffen?
👉 Wenden Sie sich an das Bürgertelefon der Stadt Hanau: 06181-29502000
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Was ist bei der Bombensprengung Hanau passiert?
Warum war die Bombe nicht transportfähig?
Was ist eine Störbombe?
Wer hilft den betroffenen Familien?
Können die Bewohner nach der Bombensprengung Hanau zurückkehren?
Fazit: Bombensprengung Hanau – Glimpflich ausgegangen, aber mit Folgen
Die Bombensprengung Hanau am 11. Dezember 2025 zeigt einmal mehr, wie präsent die Hinterlassenschaften des Zweiten Weltkriegs noch sind. Obwohl niemand verletzt wurde, stehen rund 60 Menschen vor den Trümmern ihrer gewohnten Umgebung – ausgerechnet kurz vor Weihnachten.
Die Stadt Hanau reagierte professionell: Evakuierung, Schutzmaßnahmen und Soforthilfe griffen ineinander. Dennoch verdeutlicht der Vorfall, dass selbst kontrollierte Sprengungen unvorhersehbare Risiken bergen. Die Ermittlungen zu den genauen Ursachen der Schäden laufen.
Über den Autor
Redaktion mindelmedia-news.de | Online-Redaktion
Die Redaktion von mindelmedia-news.de berichtet über aktuelle Themen aus Politik, Gesellschaft und regionalen Ereignissen. Unser Fokus liegt auf gut recherchierten, verständlichen Beiträgen zu komplexen Sachverhalten.
📧 mm@maik-moehring.ch













