Rolf Becker tot – der beliebte Schauspieler starb am 12. Dezember 2025 im Alter von 90 Jahren in Hamburg. Bekannt wurde er als Otto Stein in der ARD-Serie „In aller Freundschaft“, wo er fast 20 Jahre lang in über 550 Folgen mitspielte. Er war der Vater von Ben und Meret Becker.
📖 Lesezeit: 5 Minuten | Zuletzt aktualisiert: 13. Dezember 2025
Rolf Becker tot: Trauer um „In aller Freundschaft“-Star
Die deutsche Film- und Theaterwelt trauert um eine ihrer prägenden Persönlichkeiten. Rolf Becker verstarb am Freitag, dem 12. Dezember 2025, friedlich in einem Hamburger Hospiz. Der St.-Pauli-Pastor Sieghard Wilm bestätigte den Tod gegenüber dem NDR. Becker wurde 90 Jahre alt.
Noch wenige Tage vor seinem Tod war der Schauspieler mit seiner Rolle als Otto Stein in „In aller Freundschaft“ im Fernsehen zu sehen. Es war eine seiner letzten von über 550 Folgen in der beliebten ARD-Arztserie.
Rolf Becker: Steckbrief und Lebensdaten
| Information | Details |
|---|---|
| Vollständiger Name | Rolf Becker |
| Geboren | 31. März 1935 in Leipzig |
| Gestorben | 12. Dezember 2025 in Hamburg |
| Alter | 90 Jahre |
| Beruf | Schauspieler, Synchronsprecher, Hörspielsprecher |
| Bekannteste Rolle | Otto Stein in „In aller Freundschaft“ |
| Kinder | Ben Becker, Meret Becker + 3 weitere |
| Ehefrauen | Monika Hansen (bis 1971), Sylvia Wempner (seit 1980) |
Von Leipzig nach Hamburg: Das Leben des Rolf Becker
Die Kindheit von Rolf Becker war vom Krieg geprägt. Sein Vater, ein Wehrmachtsoffizier, fiel 1943. Der junge Rolf wuchs bei seinen Großeltern auf einem Bauernhof in Schleswig-Holstein auf. Nachts hörte er die Bomber, die Hamburg in ein Flammenmeer tauchten.
Mit neun Jahren stand er erstmals auf der Bühne – in dem plattdeutschen Stück „De Wett“. Die Schauspielerei wurde seine Flucht aus einer traumatischen Realität. „Die Schauspielerei war für mich ein Ausweichen vor einer Wirklichkeit, mit der ich schwer zurande kam“, sagte er einmal.
Nach dem Abitur am Alten Gymnasium in Bremen studierte Becker von 1956 bis 1958 an der Otto-Falckenberg-Schule in München. Das Geld verdiente er sich als Bühnentechniker.
Karriere: Vom Theater zum Fernsehstar
Rolf Beckers Karriere umspannte mehr als sechs Jahrzehnte und über 200 Film- und Fernsehproduktionen.
Theaterkarriere:
- 1957: Bühnendebüt an den Münchner Kammerspielen
- 1963-1969: Theater Bremen (auch als Oberspielleiter der Oper)
- Ab 1971: Deutsches Schauspielhaus Hamburg
- 1997-2004: Titelrolle im „Jedermann“ in der Hamburger Speicherstadt
Wichtige Filme:
- „Die verlorene Ehre der Katharina Blum“ (1975) – Regie: Volker Schlöndorff
- „Ein Lied von Liebe und Tod – Gloomy Sunday“ (1999) – gemeinsam mit Sohn Ben
- „Heinrich der Säger“ (2001) – gemeinsam mit Tochter Meret
- „Ich bin ein Elefant, Madame“ (1969) – Regie: Peter Zadek
💡 Wussten Sie? Seine erste Fernsehrolle hatte Rolf Becker 1962 in „Die Firma Hesselbach“ – einem der ersten deutschen Straßenfeger.
„In aller Freundschaft“: 19 Jahre als Otto Stein
Einem Millionenpublikum wurde Rolf Becker durch die ARD-Serie „In aller Freundschaft“ bekannt. Seit 2006 verkörperte er dort den gutmütigen Rentner Otto Stein – den Vater von Dr. Martin Stein (Bernhard Bettermann).
Zahlen zur Serienrolle:
- Über 550 Folgen in 19 Jahren
- Erste Folge: 2006
- Letzte Ausstrahlung: Wenige Tage vor seinem Tod
- Serien-Partnerin: Ursula Karusseit (1939-2019) als Charlotte Gauss
2022 stand er gemeinsam mit seinem Sohn Ben vor der Kamera der Sachsenklinik – ein besonderes Geburtstagsgeschenk zu seinem 87. „Das ist ein Geburtstagsgeschenk. Allerdings waren wir am Set wirklich nur Kollegen, das Familiäre kam nach Drehschluss“, sagte Becker damals.
Die Becker-Dynastie: Ben, Meret und die Familie
Rolf Becker hinterlässt fünf Kinder. Die bekanntesten sind Ben Becker (60) und Meret Becker (56) aus seiner ersten Ehe mit der Schauspielerin Monika Hansen. Wie bei anderen Künstlerfamilien zeigt sich: Das Talent liegt in den Genen.
| Kind | Beruf | Bekannt aus |
|---|---|---|
| Ben Becker | Schauspieler | „Comedian Harmonists“, „Ich bin dann mal weg“ |
| Meret Becker | Schauspielerin, Sängerin | „Tatort“ Berlin, „Babylon Berlin“ |
| 3 weitere Kinder | – | Aus der Ehe mit Sylvia Wempner |
Tragisches Detail: Ben und Meret Becker mussten sich in diesem Jahr bereits von ihrer Mutter Monika Hansen verabschieden. Sie starb im Juli 2025. „Die schönste Frau der Welt ist gegangen“, schrieb Meret Becker damals auf Instagram.
Politisches Engagement: Ein Schauspieler mit Haltung
Rolf Becker war mehr als nur Schauspieler – er war ein politischer Mensch. „Ich bin ein Kind des Zweiten Weltkriegs“, begründete er sein Engagement.
Seine wichtigsten Engagements:
- Aktives Mitglied der Gewerkschaft Verdi
- Engagement für Flüchtlinge weltweit
- Zusammenarbeit mit der Holocaust-Überlebenden Esther Bejarano (†2021)
- Besuch bei Mumia Abu-Jamal in der Todeszelle (2009)
- Rosa-Luxemburg-Preis 2025
Im April 2025 wurde Becker mit dem erstmals verliehenen Rosa-Luxemburg-Preis ausgezeichnet – für sein künstlerisches Werk und sein konsequentes politisches Auftreten.
Die letzten Jahre: Aktiv bis zuletzt
Noch 2025 stand Rolf Becker auf der Bühne. In seiner eigenen Produktion „Das Floß der Verdammten“ bewies er, dass das Alter für ihn keine Grenze war. Wie bei anderen Fernsehlegenden zeigt sich: Die Leidenschaft für die Kunst kennt kein Verfallsdatum.
Seit über 50 Jahren lebte Becker im Hamburger Stadtteil St. Georg. Seine zweite Ehefrau Sylvia Wempner, eine Schauspieldozentin, war 45 Jahre an seiner Seite.
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Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Wann ist Rolf Becker gestorben?
Welche Rolle spielte Rolf Becker in „In aller Freundschaft“?
Wer sind Ben und Meret Becker?
Wie alt wurde Rolf Becker?
In welchen Filmen spielte Rolf Becker mit?
War Rolf Becker verheiratet?
Fazit: Ein Leben für die Kunst
Mit Rolf Becker verliert Deutschland einen seiner vielseitigsten Schauspieler. Vom Theaterbühnen-Rebellen der 68er über den Kinostar bis zum TV-Liebling Otto Stein – Becker hat die deutsche Unterhaltungslandschaft über sechs Jahrzehnte geprägt.
Seine „ruhige, sympathische, klare Vehemenz und Freundlichkeit im Spiel“ werden in Erinnerung bleiben, wie der NDR treffend formulierte. Die Schauspielerei war seine Rettung – und wurde zum Geschenk für Millionen Zuschauer.
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