Stiftung Warentest hat 25 Vitamin-D-Präparate getestet (Dezember 2025). Das Ergebnis: Nur 2 Produkte sind uneingeschränkt geeignet, 13 wenig geeignet. Von 5 Präparaten rät die Verbraucherorganisation ausdrücklich ab – sie können bei dauerhafter Einnahme Nierenschäden verursachen. Viele Produkte sind zu hoch dosiert.
Während Spotify-Nutzer heute mit Störungen kämpfen, kämpfen viele Deutsche mit der Frage: Brauche ich Vitamin D? Die Stiftung Warentest gibt klare Antworten – und warnt vor überdosierten Präparaten.
Lesezeit: 6 Minuten | Stand: 15. Dezember 2025
Stiftung Warentest Vitamin D Präparate Test 2025: Das Wichtigste im Überblick
Die Stiftung Warentest hat 25 Nahrungsergänzungsmittel mit Vitamin D geprüft. Getestet wurden Tabletten, Kapseln, Tropfen und ein Drink mit Tagesdosen von 200 bis 4.000 I.E. (Internationale Einheiten).
| Test-Ergebnis | Anzahl Produkte | Bewertung |
|---|---|---|
| Geeignet | 2 | ✅ Empfehlenswert |
| Mit Einschränkung geeignet | 5 | ⚠️ Leicht überdosiert |
| Wenig geeignet | 13 | ⚠️ Zu hoch dosiert |
| Nicht geeignet | 5 | ❌ Gesundheitsrisiko |
Diese Vitamin-D-Präparate sind laut Stiftung Warentest geeignet
Die Stiftung Warentest bewertet nur Präparate als „geeignet“, die:
- Die empfohlene Tagesdosis von maximal 800 I.E. (20 Mikrogramm) einhalten
- Ein positives Nutzen-Risiko-Verhältnis haben
- Keine irreführende Werbung verwenden
Empfohlene Dosierung nach DGE und BfR
| Institution | Empfohlene Tagesdosis | In I.E. |
|---|---|---|
| Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) | 20 Mikrogramm | 800 I.E. |
| Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) | Max. 20 Mikrogramm | Max. 800 I.E. |
Produkte mit 800 I.E. oder weniger pro Tagesdosis gelten als geeignet. Präparate mit 800 bis 1.000 I.E. sind „mit Einschränkung geeignet“ – sie überschreiten die Empfehlungen leicht.
Warnung: Von diesen Präparaten rät Stiftung Warentest ab
Fünf Produkte im Test sind laut Stiftung Warentest nicht geeignet. Sie enthalten Tagesdosen von über 2.000 I.E. – teilweise bis zu 4.000 I.E. Die Warnung ist eindeutig:
Probleme bei den getesteten Produkten
- Überdosierung: Viele Präparate enthalten mehr als das Fünffache der empfohlenen Tagesdosis
- Unnötige Zusatzstoffe: Kombipräparate mit Vitamin K2, Magnesium, Selen oder Zink sind oft nicht sinnvoll
- Falsche Wirkstoffgehalte: Bei zwei Produkten wich der tatsächliche Vitamin-D-Gehalt deutlich von der Angabe ab
- Irreführende Werbung: Gesundheitsversprechen ohne wissenschaftliche Grundlage
Für wen sind Vitamin-D-Präparate sinnvoll?
Die Stiftung Warentest betont: Gesunde Menschen mit ausreichender Versorgung profitieren nicht von Vitamin-D-Präparaten. Sinnvoll können sie für diese Risikogruppen sein:
- Menschen ab 65 Jahren: Die Fähigkeit der Haut, Vitamin D zu bilden, nimmt im Alter ab
- Pflegebedürftige und Kranke: Wer selten an die frische Luft kommt
- Menschen mit dunkler Hautfarbe: Erhöhtes Risiko für niedrigen Vitamin-D-Spiegel in sonnenarmen Regionen
- Menschen mit starker Adipositas: Vitamin D wird im Fettgewebe gespeichert und steht dem Körper weniger zur Verfügung
- Chronisch Kranke: Bei Erkrankungen der Nebenschilddrüse, Niere oder des Magen-Darm-Trakts
- Vollverschleierte Personen: Keine Vitamin-D-Produktion über die Haut möglich
Vitamin D: Sonne und Ernährung reichen oft aus
Der Körper kann Vitamin D selbst herstellen – durch Sonnenlicht auf der Haut. Die Stiftung Warentest gibt eine Faustregel:
Zwei- bis dreimal pro Woche Gesicht und Arme ungeschützt der Sonne aussetzen – etwa halb so lang wie die Zeit, bis ein Sonnenbrand entstehen würde. Im Sommer bildet der Körper einen Überschuss, der für den Winter gespeichert wird.
Vitamin D in Lebensmitteln
| Lebensmittel | Vitamin D pro 100g |
|---|---|
| Hering | 25 µg |
| Lachs | 16 µg |
| Makrele | 4 µg |
| Eigelb | 5,6 µg |
| Champignons | 1,9 µg |
So wurde getestet: Methodik der Stiftung Warentest
Die Stiftung Warentest hat folgende Kriterien geprüft:
- Wirkstoffgehalt: Stimmt der angegebene Vitamin-D-Gehalt mit dem tatsächlichen überein?
- Dosierung: Entspricht die Tagesdosis den wissenschaftlichen Empfehlungen?
- Werbeaussagen: Sind die Gesundheitsversprechen zulässig und belegt?
- Zusatzstoffe: Sind Kombipräparate sinnvoll oder unnötig?
Getestete Marken
Im Test waren unter anderem:
- Abtei
- Doppelherz
- Tetesept
- Rotbäckchen
- Mivolis (dm)
- Altapharma (Rossmann)
Die Preise lagen zwischen 2 und 28 Euro pro Packung. Die Produkte wurden im Mai und Juni 2025 eingekauft, die Preiserhebung erfolgte im Oktober 2025.
Vitamin-D-Spiegel testen lassen
Bei Verdacht auf einen Mangel kann der Arzt den Vitamin-D-Status im Blut bestimmen. Die Krankenkasse zahlt, wenn ein begründeter Verdacht vorliegt. Auf eigene Rechnung kostet der Test etwa 20 Euro.
Häufig gestellte Fragen zu Vitamin D Präparaten
Welche Vitamin-D-Präparate empfiehlt Stiftung Warentest?
Stiftung Warentest empfiehlt nur Präparate mit einer Tagesdosis von maximal 800 I.E. (20 Mikrogramm). Im Test von Dezember 2025 wurden nur 2 von 25 Produkten als uneingeschränkt „geeignet“ bewertet. Die vollständigen Testergebnisse sind auf test.de gegen Gebühr (4,90 €) einsehbar.
Wie viel Vitamin D pro Tag ist gesund?
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt 20 Mikrogramm (800 I.E.) pro Tag für Jugendliche und Erwachsene, die kein Vitamin D über die Haut bilden können. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) empfiehlt diese Dosis als Höchstmenge für Nahrungsergänzungsmittel.
Sind hochdosierte Vitamin-D-Präparate gefährlich?
Ja, bei dauerhafter Einnahme können zu hoch dosierte Präparate (über 2.000-4.000 I.E. täglich) zu Nierenschäden führen. Die Stiftung Warentest rät von 5 Produkten im Test ausdrücklich ab. Hochdosierte Präparate sollten nur unter ärztlicher Kontrolle eingenommen werden.
Brauche ich Vitamin-D-Tabletten?
Gesunde Menschen mit ausreichender Sonnenlicht-Exposition brauchen laut Stiftung Warentest keine Vitamin-D-Präparate. Sinnvoll können sie für Risikogruppen sein: Menschen ab 65, Pflegebedürftige, Personen mit dunkler Hautfarbe, starker Adipositas oder chronischen Erkrankungen.
Was ist besser: Vitamin D3 oder D2?
Vitamin D3 (Cholecalciferol) wird vom Körper besser verwertet als Vitamin D2 (Ergocalciferol). Die meisten Präparate enthalten D3. Veganer sollten auf pflanzliches D3 aus Flechten achten, da tierisches D3 aus Lanolin (Wollwachs) gewonnen wird.
Sind Kombipräparate mit Vitamin K2 sinnvoll?
Die Stiftung Warentest bewertet viele Kombipräparate mit Vitamin K2, Magnesium oder Zink als nicht sinnvoll. Ein Vitamin-K-Mangel ist bei gesunden Erwachsenen sehr selten. Die zusätzlichen Wirkstoffe können unnötig oder sogar problematisch sein.
Fazit: Vitamin D nur bei echtem Bedarf
Der neue Test der Stiftung Warentest (Dezember 2025) zeigt: Die meisten Vitamin-D-Präparate sind zu hoch dosiert. Nur 2 von 25 Produkten können uneingeschränkt empfohlen werden. Von 5 Präparaten sollten Verbraucher die Finger lassen – sie können bei Dauereinnahme die Nieren schädigen.
Für gesunde Menschen mit ausreichend Sonnenlicht sind Vitamin-D-Tabletten überflüssig. Wer zu einer Risikogruppe gehört, sollte vor der Einnahme den Vitamin-D-Spiegel ärztlich bestimmen lassen und ein niedrig dosiertes Präparat (max. 800 I.E.) wählen.
Über den Autor: Die Redaktion von mindelmedia-news.de berichtet über aktuelle Verbraucherthemen. Quellen: Stiftung Warentest (test.de), Deutsches Ärzteblatt, Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR), Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE).











