Nicht weniger als 1 Milliarde Tonnen Sand werden jedes Jahr vom Wind aus der Sahara-Wüste fortgetragen und beeinflussen damit enorm das globale Klima und die Luftqualität. Diese massive Menge an Wüstenstaub stellt die größte Quelle von Feinstaub weltweit dar und ist für die Hälfte der Mineralstaubpartikel in unserer Atmosphäre verantwortlich. Doch was bedeutet das für unsere Gesundheit? Der Bundesrepublik Deutschland wird zwischen 10 bis 20 Mal pro Jahr der Besuch dieser feinen Staubpartikel attestiert, gemessen vom Deutschen Wetterdienst (DWD). Während diese Ereignisse eines natürlichen Phänomens die Ästhetik des Himmels dramatisch verändern können, so sind die Gesundheitsrisiken von Saharastaub nicht zu unterschätzen.
Überraschend mag es klingen, aber die Partikel aus der Sahara sind im Vergleich zu den gesundheitsschädlichen Partikeln aus industriellen Verbrennungsprozessen deutlich weniger gefährlich. Trotzdem zeigen wissenschaftliche Studien auf, dass Menschen mit Atemwegserkrankungen wie Asthma oder Pollenallergien, durch die Staubteilchen verstärkte Beschwerden entwickeln können. Gerade weil der Saharastaub fähig ist, robuste Krankheitserreger und Allergene über weite Distanzen zu transportieren, wird er für Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen zu einem nicht zu ignorierenden Risikofaktor.
Während die allgemeine Feinstaubbelastung in Deutschland momentan als moderat eingestuft wird und die Gesundheitsrisiken für den Großteil der Bevölkerung als gering gelten, sind es gerade die besonderen Ereignisse – wenn die Konzentrationen des Saharastaubs erhöht sind – die Aufmerksamkeit erfordern. Insbesondere da der Staubfenster in Europa vornehmlich im Frühjahr und Herbst anzutreffen ist, gilt es, das Bewusstsein über die potenziellen Gefahren und notwendige Vorsichtsmaßnahmen zu schärfen.
Was ist Saharastaub und wie entsteht er?
Saharastaub bezeichnet eine Mischung aus feinen Sand- und Mineralstaubpartikeln, die vorwiegend aus der Sahara stammen, einer der größten Wüsten der Welt. Die Entstehung der Staubpartikel erfolgt durch natürliche Prozesse wie Winderosion, bei der Sandkörner und Mineralien von der Oberfläche aufgewirbelt und in die Atmosphäre transportiert werden. Dieser Vorgang wird als Sandtransport bezeichnet. Der aufgewirbelte Staub kann hohe atmosphärische Schichten erreichen und durch starke Windströmungen über Tausende von Kilometern transportiert werden.
Jährlich werden erstaunliche Mengen von etwa einer Milliarde Tonnen Saharastaub in die Atmosphäre integriert und beeinflussen dadurch Wetter und Klima weltweit. Die feinen Mineralstaubpartikel enthalten neben Quarz oft Spuren von Eisen und anderen Metallen, aber auch Mikrobakterien, die das Potenzial haben, weit entfernte Ökosysteme und das menschliche Wohlbefinden zu beeinflussen.
In der folgenden Tabelle sind einige wesentliche Statistiken zur Häufigkeit und Wirkung von Saharastaub aufgeführt:
Jährlich weggeblasener Staub aus der Sahara | Einfluss auf Mitteleuropa | Häufigkeit der Ereignisse in Deutschland |
---|---|---|
Ca. 1 Mrd. Tonnen | 5 bis 15 Mal pro Jahr | Zwischen 5 und 15 Mal jährlich |
Mikrobakterielle Bestandteile | Kann zu Atemwegserkrankungen führen | Stark erhöhte medizinische Notfälle in Griechenland |
Beteiligung am globalen Mineralstaub | 50% des Sands in der Luft stammt aus der Sahara | Gefährdung vor allem im Frühjahr |
Diese Zusammenstellungen zeigen, dass der Saharastaub nicht nur durch seine Menge, sondern auch durch seine Reichweite und Zusammensetzung eine bedeutende Rolle im globalen Klimasystem spielt. Es wird deutlich, wie essentiell das Verständnis und die stetige Beobachtung dieses Phänomens für die Wissenschaft und die Vorsorge in betroffenen Regionen sind.
Historische Ereignisse von Saharastaub in Deutschland
In den letzten Jahrzehnten hat Deutschland zahlreiche Episoden des Saharastaubs erlebt, deren Auswirkungen nicht nur klimatisch, sondern auch umweltpolitisch relevant sind. Wissenschaftliche Studien und Messungen bieten faszinierende Einsichten in die Natur und die Folgen dieser naturbedingten Phänomene.
Wissenschaftliche Messungen und Erkenntnisse
Der Deutsche Wetterdienst hat festgestellt, dass Deutschland jährlich zwischen zehn und zwanzig größere Sandtransporte aus der Sahara erlebt. Dank fortschrittlicher Messtechnologien kann die Staubverteilung präziser verfolgt und die Reduktion der Sonneneinstrahlung, die einen direkten Einfluss auf die Leistungsfähigkeit von Photovoltaikanlagen hat, besser vorausgesagt werden. Diese wissenschaftlichen Messungen tragen entscheidend dazu bei, das Verhalten von Saharastaub in der Atmosphäre zu veranschaulichen und dessen Effekte auf das Klima und die Umwelt genauer zu erfassen.
Bedeutung von Saharastaub für Klima und Umwelt
Saharastaub spielt eine komplexere Rolle im globalen Klimasystem, als zunächst angenommen. Einerseits wirkt der Staub als Mineraldünger in verschiedenen Ökosystemen und fördert das Wachstum in Regionen wie der Karibik und dem südamerikanischen Regenwald. Andererseits kann der Sahara-Staub die Wolkenbildung beeinflussen und damit die Sonneneinstrahlung und das Klima verändern. Forschungen haben auch gezeigt, dass unter dem Einfluss des Klimawandels die Wüstenbildung zunimmt, was wiederum zur Intensivierung der Staubstürme führt und somit mehr Saharastaub in die Atmosphäre bringt.
Saharastaub gefährlich: Direkte Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit
Eine weitreichende Umweltproblematik stellt die Emission von Saharastaub dar, der nicht nur geografische, sondern erhebliche gesundheitliche Auswirkungen aufweist. Die Feinstaubbelastung durch aufgewirbelten Wüstensand führt jährlich zu einer immensen Verteilung von Staubpartikeln in der Atmosphäre, die weltweite Auswirkungen haben.
Zwischen den unterschiedlichen Bestandteilen des Sandes finden sich Quarz sowie Aluminiumoxid und Eisenoxid, was den Staub nicht nur zu einer Belastung für das Klima macht, sondern auch für die menschliche Gesundheit. Es gibt Hinweise, dass insbesondere Atemwegserkrankungen durch die inhalierten Partikel verstärkt werden können. Dies schließt Symptome wie Husten, Kurzatmigkeit und Atemnot mit ein, die besonders bei Ereignissen wie jüngst über Athen häufig gemeldet wurden. Hierbei gab es beispielsweise eine signifikante Zunahme der Notaufnahmebesuche durch Beschwerden, die direkt auf die hohe Feinstaubkonzentration zurückzuführen waren.
Die im Sahara-Staub enthaltenen Mikroorganismen, einschließlich Bakterien und Pilze, können zudem allergische und entzündliche Reaktionen hervorrufen. Dies ist vor allem für Menschen mit präexistenten Allergien oder schwächerem Immunsystem eine bedenkliche Entwicklung. Die Mikroorganismen können durch die tiefe Penetration der Feinstaubpartikel bis in die Bronchien eindringen und somit gesundheitliche Probleme verstärken.
Nach der Betrachtung der aktuellen Forschungslage und zahlreicher Berichte, insbesondere im Vergleich von urbanem Feinstaub zum Wüstensand, zeigt sich, dass obwohl letzterer weniger toxisch ist, die gesundheitliche Belastung durch die Masse und Zusammensetzung der Sahara-Partikel dennoch erheblich sein kann.
Die jährliche Freisetzung von einer Milliarde Tonnen Sand aus der Sahara unterstreicht das globale Ausmaß dieser Umwelt- und Gesundheitsbelastung. Dies erfordert weiterführende Untersuchungen und verstärkte Anstrengungen zur Aufklärung und Vorsorge, um die gesundheitlichen Auswirkungen von Saharastaub weiter zu minimieren.
Wie Saharastaub das Wetter in Europa beeinflusst
Der Einfluss von Saharastaub auf das Wetter in Europa ist ein faszinierendes Phänomen, das eng mit den Veränderungen in der Atmosphäre zusammenhängt. Der feine Wüstenstaub kann über tausende Kilometer in die Höhe getragen werden und beeinflusst das regionale Klima auf verschiedene Weise.
Der Saharastaub trägt maßgeblich zur Wetterbeeinflussung bei, indem er die Sonneneinstrahlung dämpft und somit zu einem milchig trüben Himmel führt. Diese Reduktion der Sonneneinstrahlung kann zu einer signifikanten Temperaturveränderung während des Tages führen. Interessanterweise wirkt der Staub in der Nacht als Isolator, was stärkere Abkühlungen verhindert und so die Temperaturen milder gestaltet.
- Kondensationskerne: Saharastaub enthält Partikel, die in der Atmosphäre als Kondensationskerne dienen und somit die Wahrscheinlichkeit für Niederschläge erhöhen können.
- Blutregen: Bekannt ist auch das Phänomen des „Blutregens“, bei dem der Niederschlag durch Eisenoxide im Saharastaub rötlich oder bräunlich verfärbt wird.
- Temperaturbeeinflussung: Laut Studien dämpft Saharastaub die Sonneneinstrahlung und führt tagsüber zu einer Reduktion der Temperaturen, was vor allem in den Frühjahrs- und Sommermonaten relevant ist, wenn der Staub am häufigsten auftritt.
Die Wissenschaft arbeitet kontinuierlich daran, das komplexe Zusammenspiel von Saharastaub und Wetterphänomenen besser zu verstehen, um zukünftig präzisere Wettervorhersagen unter Einbezug dieser atmosphärischen Veränderungen anbieten zu können. Die fortlaufende Erforschung dieser Interaktionen ist entscheidend, um die Auswirkungen auf das Klima und letztlich auch auf unsere Umwelt besser voraussagen und darauf reagieren zu können.
Die Rolle des Klimawandels bei der Zunahme von Saharastaub-Ereignissen
Der Klimawandel beeinflusst signifikant die Zunahme von Saharastaub-Ereignissen. Wissenschaftliche Forschungen zeigen, dass die veränderten klimatischen Bedingungen, wie die Erwärmung der Atmosphäre und die Zunahme von Trockenperioden, direkte Auswirkungen auf die Menge und Beschaffenheit des Saharastaubs haben, der nach Europa und andere Regionen transportiert wird.
Langzeitbeobachtungen dieser Entwicklungen sind entscheidend, um die Wechselwirkungen zwischen Klimawandel und der Verbreitung von Saharastaub besser zu verstehen. Die Zunahme von Extremwetterereignissen, einschließlich starker Winde und Dürren, die den Staub aufwirbeln, sind dabei Schlüsselfaktoren.
Prognosen für die Zukunft
Experten prognostizieren, dass die Intensität und Häufigkeit von Saharastaub-Ereignissen in den kommenden Jahren weiter zunehmen wird. Modelle wie die des European Centre for Medium-Range Weather Forecasts (ECMWF) zeigen, dass mit einer fortschreitenden Erderwärmung auch die Bedingungen für die Entstehung und den Ferntransport des Staubes günstiger werden. Diese Entwicklungen könnten die Luftqualität in vielen Teilen der Welt beeinträchtigen und stellen eine ernstzunehmende Herausforderung für die öffentliche Gesundheit und die Umwelt dar.
Maßnahmen zur Anpassung und Vorsorge
Um den Herausforderungen des zunehmenden Saharastaubs zu begegnen, sind gezielte Anpassungsmaßnahmen notwendig. Dazu zählen verbesserte Prognosemodelle, die eine frühere Warnung und bessere Vorbereitung auf bevorstehende Staubereignisse ermöglichen. Ebenso wichtig ist die Entwicklung von Strategien zur Reduktion der gesundheitsschädlichen Auswirkungen besonders für empfindliche Bevölkerungsgruppen.
Auf internationaler Ebene ist eine stärkere Kooperation in der Klimapolitik erforderlich, um den Ursachen des Klimawandels entgegenzuwirken und somit indirekt auch die Zunahme von Saharastaub-Ereignissen zu kontrollieren. Nur durch gemeinsame Anstrengungen kann eine nachhaltige Minderung dieses globalen Problems erreicht werden.
Unterschied zwischen Saharastaub und herkömmlichem Feinstaub
Obwohl sowohl Saharastaub als auch herkömmlicher Feinstaub Gesundheitsrisiken bergen, bestehen signifikante Unterschiede in ihrer Zusammensetzung und den daraus resultierenden Auswirkungen auf die Gesundheit. Der Saharastaub ist vorwiegend mineralischen Ursprungs und enthält Partikel, die aus der natürlichen Erosion der Bodenoberfläche in der Sahara stammen. Diese Partikel sind im Vergleich zu den durch menschliche Aktivitäten verursachten Feinstaubpartikeln, die oft aus Verbrennungsprozessen stammen, größer und chemisch weniger reaktiv.
Die gesundheitlichen Implikationen von Saharastaub sind primär durch die physikalische Präsenz feiner Sand- und Staubpartikel in der Luft bedingt, welche die Luftqualität temporär beeinträchtigen können. Im Gegensatz dazu besteht herkömmlicher Feinstaub häufig aus einer Mischung verschiedener schädlicher Substanzen, einschließlich Schwermetallen und polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen, die langfristige gesundheitliche Schäden verursachen können.
Eine wesentliche Rolle spielt dabei die Partikelgröße: Saharastaub umfasst größere Partikel, die se
schneller zu Boden sinken und somit kürzere Verweilzeiten in der Luft aufweisen. Feinstaub hingegen enthält einen höheren Anteil an ultrafeinen Partikeln, die tief in die Lunge eindringen und dort gesundheitsschädlicher sind.
Partikeltyp | Ursprung | Partikelgröße | Verbundene Gesundheitsrisiken |
---|---|---|---|
Saharastaub | Natürliche Erosion | größer, | Mäßige Atemwegsirritationen |
Feinstaub (PM₂,₅) | Industrie, Verkehr | kleiner, | Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Lungenschäden |
Feinstaub (PM₁₀) | Industrie, natürliche Quellen | Lungenschäden, langfristige Atemwegserkrankungen |
Trotz der weniger toxischen Natur des Saharastaubs kann die Vermischung mit lokalem Feinstaub in urbanen Gebieten die Luftqualität erheblich verschlechtern und die Gesundheitsrisiken erhöhen. Es ist daher essenziell, die Luftqualität während Saharastaub-Ereignissen sorgfältig zu überwachen und entsprechende Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen.
Gesundheitliche Risikogruppen und wie sie sich schützen können
Der alljährliche Wechsel des Wüstenklimas trägt erheblich zur Verbreitung von Saharastaub bei, der zehn bis 15 Mal pro Jahr auch Deutschland erreicht. Insbesondere Menschen mit Atemwegserkrankungen und Allergiker zählen zu den Risikogruppen, die von den in der Sahara produzierten 500 Millionen Tonnen Staub betroffen sind. Diese feinen Partikel, oft kleiner als 2,5 Mikrometer, können tief in die Lungen eindringen und somit gravierende Gesundheitsrisiken hervorrufen.
Studien in Südeuropa haben einen Anstieg der Sterblichkeitsraten nach Saharastaubereignissen gezeigt, was die Dringlichkeit von effektiven Schutzmaßnahmen untermauert. Hierbei ist es für Menschen mit Atemwegserkrankungen entscheidend, Aktivitäten im Freien zu vermeiden und auf Luftfilter in Innenräumen zurückzugreifen, besonders während intensiverer Staubereignisse.
Interaktionen von Pollen und Feinstaub in der Luft können Allergien verstärken, während Zytokine, welche entzündungsfördernde Botenstoffe sind, durch Saharastaub stark erhöht werden. Diese Faktoren tragen zusätzlich zu den negativen Auswirkungen auf betroffene Individuen bei.
Bedingung | Risikofaktor | Empfehlung |
---|---|---|
Atemwegserkrankungen | Feinstaub < 2,5 µm | Vermeiden von Aktivitäten im Freien |
Allergien | Pollen-Feinstaub Interaktion | Verwendung von Luftfiltern |
Herz-Kreislauf-Erkrankungen | Erhöhte Zytokinproduktion | Konsultation eines Arztes |
Für Risikogruppen wird dringend empfohlen, während starker Saharastaubereignisse in Innenräumen zu bleiben und Fenster sowie Türen geschlossen zu halten, um Exposition und damit einhergehende Gesundheitsrisiken zu minimieren.
Tipps für den Alltag bei Saharastaub-Gefährdung
Wenn Saharastaub das Wettergeschehen in Ihrer Region beeinflusst, ist es wichtig, das tägliche Leben entsprechend anzupassen, um Gesundheit und Wohlbefinden zu schützen. Hier sind praktische Alltagstipps für den Umgang mit dieser natürlichen Erscheinung.
Verhalten im Freien
Während Freizeitgestaltung und Outdoor-Aktivitäten im Allgemeinen zu einem gesunden Lebensstil beitragen, sollten Personen mit Atemwegserkrankungen wie Asthma oder Pollenallergien vorsichtig sein. Insbesondere in Phasen hoher Staubbelastung empfiehlt es sich, körperliche Aktivitäten nach Möglichkeit in Innenräume zu verlegen. Für alle anderen gilt, dass moderate Outdoor-Aktivitäten meist unproblematisch sind, allerdings sollte man die Luftqualitätsindizes im Auge behalten.
Empfehlungen für sicherere Outdoor-Aktivitäten bei Saharastaub:
- Überprüfen Sie regelmäßig den Luftqualitätsindex (LQI) Ihrer Region.
- Tragen Sie bei Aktivitäten im Freien eine Atemschutzmaske, wenn hohe Staubkonzentrationen gemeldet werden.
- Verlegen Sie intensive körperliche Betätigungen ins Innere, wenn der LQI „sehr schlecht“ signalisiert.
Prävention und Selbstschutz in den eigenen vier Wänden
Um die Innenraumluftqualität während eines Saharastaubs Ereignisses zu bewahren, ist es empfehlenswert, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Luftreiniger können ebenfalls unterstützend wirken, um die Konzentration der Staubpartikel in Innenräumen zu reduzieren.
Maßnahmen für ein gesundes Raumklima:
- Einbau von Luftfiltern, die speziell für Feinstaub ausgelegt sind.
- Regelmäßige Reinigung der Wohnräume, um Staubablagerungen zu minimieren.
- Verwendung von Raumluftbefeuchtern, um die Atemwege vor dem Austrocknen zu schützen.
Indem Sie diese Richtlinien befolgen, können Sie die Belastung durch Saharastaub effektiv minimieren und sicherstellen, dass Ihre Gesundheit und die Ihrer Familie geschützt bleibt. Der bewusste Umgang mit dieser jährlich wiederkehrenden natürlichen Erscheinung wird damit zu einem festen Bestandteil eines gesunden Alltags.
Möglichkeiten zur Messung und Vorhersage von Saharastaub-Ereignissen
Mit fortschrittlichen Messverfahren und Datenquellen wie dem Deutschen Wetterdienst, dem Karlsruher Institut für Technologie und dem Copernicus-Programm (CAMS) verbessern Forscher kontinuierlich die Vorhersage und Analyse von Saharastaubereignissen. Diese Einrichtungen nutzen sowohl bodenbasierte Sensoren als auch Satellitentechnologie, um die Verteilung und Konzentration des Staubs zu überwachen.
- Messverfahren: Einsatz von Satellitenbildern und Luftqualitätssensoren, die helfen, die Bewegung und Dichte des Saharastaubs in Echtzeit zu verfolgen.
- Vorhersage: Modelle wie das ICON-ART Modell, die durch die Kombination meteorologischer Daten und Staubkonzentrationsmessungen spezifische Prognosen erstellen.
- Datenquellen: Neben staatlichen Meteorologiediensten tragen globale Netzwerke durch Bereitstellung umfassender Daten zur Verbesserung der Prognosemodelle bei.
Jahr | Sandtransporte (Anzahl) | Höhenlage (km) |
---|---|---|
2024 | 15 | 2-7 |
2023 | 18 | 3-8 |
2022 | 20 | 2-5 |
Durch die kontinuierliche Überwachung und Analyse der Daten ist es möglich, spezifische Saharastaubereignisse frühzeitig zu erkennen und entsprechende Warnmeldungen herauszugeben. Dies ist insbesondere für Gesundheitsbehörden und Umweltämter von großer Bedeutung, um rechtzeitig Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung einleiten zu können.
Auswirkungen von Saharastaub auf die Vegetation und Ökosysteme
Die vom Saharastaub ausgehenden Wirkungen auf Vegetation und Ökosysteme sind sowohl vielfältig als auch komplex. Als natürlicher Dünger spielt der Saharastaub eine wichtige Rolle in der Nährstoffversorgung verschiedener Vegetationsgebiete weltweit und unterstützt damit das ökologische Gleichgewicht.
Positive Effekte von Saharastaub in der Natur
Der Saharastaub dient als natürlicher Dünger, der reich an essentiellen Mineralien und Nährstoffen ist. Diese Nährstoffe werden weit über sein Herkunftsgebiet hinausgetragen und fördern das Wachstum der Vegetation – insbesondere in Nährstoffarmen Regionen wie dem Amazonasbecken. Hier bildet der Saharastaub eine essenzielle Ressource zur Unterstützung des dichten Pflanzenwachstums und hat positive Effekte auf die dortigen Ökosysteme.
Risiken für landwirtschaftliche Flächen
Obwohl der Saharastaub oft eine Bereicherung für die Natur darstellt, kann er auch Risiken für landwirtschaftliche Anbaugebiete mit sich bringen. Die mitgeführten Partikel können Schadstoffe enthalten, die sich negativ auf die Bodenqualität und Pflanzengesundheit auswirken. Eine hohe Konzentration dieser Staubpartikel in der Luft kann zudem die Photosynthese beeinträchtigen und damit die Ernteerträge reduzieren.
Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass der Saharastaub signifikante und teils widersprüchliche Auswirkungen auf Vegetation und Ökosysteme hat, was eine differenzierte Betrachtung sowohl der positiven Effekte als auch der potenziellen Risiken erfordert.
Fazit
Die Zusammenfassung unserer Erkenntnisse zeigt, dass Saharastaub eine beachtenswerte natürliche Gegebenheit ist, die aus unterschiedlichen Elementen wie Siliziumdioxid, Eisenoxiden und Aluminosilikaten besteht. Die Wissenschaft hat Werte wie 46 Milligramm reinstes Aluminium pro Kilogramm Saharastaub ermittelt, was auf eine bemerkenswerte Konzentration hinweist, die sogar das 230-fache des Grenzwertes für Trinkwasser übersteigen kann. Dennoch zeigt die umfassende Datenanalyse, dass keine signifikante Erhöhung der Feinstaubkonzentrationen an den meisten Messstationen festgestellt wurde und somit laut LGL keine messbare zusätzliche Feinstaubexposition durch Saharastaub erwartet werden kann.
Insbesondere in Höhenlagen, wie am Oberjoch bei Bad Hindelang, wurden jedoch erhöhte Feinstaubwerte registriert, die auf die Komplexität der Ausbreitung und die Variabilität von Saharastaubereignissen hinweisen. Diese Beobachtungen unterstreichen umso mehr die Notwendigkeit fortlaufender Forschung und internationaler Kooperationen für eine präzise Überwachung. Eine besondere Bedeutung kommt den Empfehlungen zur Gesundheitsvorsorge zu: Insbesondere schutzbedürftige Gruppen sollten bei starken Staubereignissen Atemschutzmasken tragen und längere Aufenthalte im Freien meiden, um gesundheitlichen Risiken vorzubeugen.
Im Hinblick auf den Umweltschutz zeigt der Saharastaub, dass globale Phänomene lokale Auswirkungen mit sich bringen, die das Zusammenspiel zwischen Natur und menschlicher Gesundheit verständlich machen. Das 1,8 Millionen mal aufgerufene Video über die magnetischen Eigenschaften von Saharastaub unterstreicht das große Interesse der Öffentlichkeit an dieser Thematik. Der Umweltschutz sowie vorbeugende Maßnahmen zum Schutz der Gesundheit sollten daher Hand in Hand gehen, um die Folgen solcher natürlichen Vorkommnisse zu minimieren und das Wohlbefinden der Menschen zu fördern.