Neue Grundsicherung 2026: Das kommt auf 5,5 Millionen Menschen zu
Was ist die neue Grundsicherung 2026?
| Die neue Grundsicherung 2026 ersetzt ab 1. Juli 2026 das bisherige Bürgergeld. Für rund 5,5 Millionen Empfänger bedeutet das: Nullrunde bei den Regelsätzen (weiterhin 563 Euro), härtere Sanktionen bis 30% und sofortige Vermögensprüfung ohne Karenzzeit. Die Koalition aus CDU/CSU und SPD hat die Reform im Oktober 2025 beschlossen. |
Bürgergeld wird abgeschafft – neue Grundsicherung kommt
Die neue Grundsicherung 2026 markiert einen Kurswechsel in der deutschen Sozialpolitik. Am 9. Oktober 2025 beschloss der Koalitionsausschuss der Bundesregierung in einer nächtlichen Sitzung die Abschaffung des Bürgergeldes. Was die Ampelregierung 2023 als sozialen Fortschritt einführte, wird nun grundlegend umgebaut.
Für Millionen Betroffene bedeutet das einschneidende Änderungen: strengere Sanktionen, schnellere Vermittlung in Arbeit und der Wegfall der Karenzzeit beim Vermögen. Die Regelsätze bleiben 2026 unverändert – es ist die zweite Nullrunde in Folge.
Regelsätze neue Grundsicherung 2026
Laut Bundesregierung bleiben die Regelsätze 2026 auf dem Niveau von 2024 und 2025. Die sogenannte Besitzschutzregelung verhindert eine Absenkung, obwohl die Neuberechnung rechnerisch nur 557 Euro ergeben würde.
| Personengruppe | Regelsatz 2026 |
| Alleinstehende (Stufe 1) | 563 Euro |
| Paare je Partner (Stufe 2) | 506 Euro |
| Erwachsene 18-24 J. im Elternhaus (Stufe 3) | 451 Euro |
| Jugendliche 14-17 Jahre (Stufe 4) | 471 Euro |
| Kinder 6-13 Jahre (Stufe 5) | 390 Euro |
| Kinder 0-5 Jahre (Stufe 6) | 357 Euro |
Die 5 wichtigsten Änderungen der neuen Grundsicherung
1. Härtere Sanktionen
Bei Pflichtverletzungen wird das Grundsicherungsgeld künftig um 30 Prozent gekürzt – sofort und ohne Vorwarnung. Wer eine zumutbare Arbeit verweigert oder drei Termine beim Jobcenter versäumt, dem droht der vollständige Entzug des Regelbedarfs. Die Mietkosten werden dann direkt an den Vermieter überwiesen.
2. Wegfall der Karenzzeit beim Vermögen
Die bisherige Schonfrist beim Vermögen entfällt komplett. Ersparnisse müssen ab dem ersten Tag offengelegt und zur Sicherung des Lebensunterhalts eingesetzt werden. Das Schonvermögen wird künftig an Alter und Arbeitsjahre gekoppelt.
3. Vermittlungsvorrang statt Weiterbildung
Die schnelle Vermittlung in Arbeit hat künftig Vorrang vor Qualifizierungsmaßnahmen. Wer zumutbare Arbeit ablehnt, muss mit schnelleren Sanktionen rechnen. Auch Teilzeit- oder Vollzeitarbeit kann verlangt werden, wenn sie zumutbar ist.
4. Neue Anpassung der Regelsätze
Der Anpassungsmechanismus wird auf den Stand vor der Corona-Pandemie zurückgeführt. Preissteigerungen werden nicht mehr zeitnah, sondern verzögert berücksichtigt. Experten rechnen ab 2027 mit Erhöhungen von nur etwa 2 Prozent pro Jahr.
5. Neuer Name: Grundsicherungsgeld
Das Bürgergeld wird in Grundsicherungsgeld umbenannt. Der neue Name soll ab 1. Juli 2026 gelten. Bestehende Bürgergeld-Empfänger werden automatisch in das neue System überführt – ein neuer Antrag ist nicht nötig.
Vergleich: Bürgergeld vs. neue Grundsicherung 2026
| Thema | Bürgergeld | Neue Grundsicherung |
| Regelsatz Alleinstehende | 563 Euro | 563 Euro |
| Karenzzeit Vermögen | 12 Monate | Entfällt |
| Sanktionen Meldeversäumnis | Gestuft 10-30% | Sofort 30% |
| Arbeitsverweigerung | Max. 30% Kürzung | Regelbedarf-Entzug |
| Fokus | Weiterbildung | Vermittlungsvorrang |
| Inflationsanpassung | Zeitnah | Verzögert |
Zeitplan: Wann kommt die neue Grundsicherung?
Der Referentenentwurf des Bundesarbeitsministeriums wurde am 12. November 2025 veröffentlicht. Das Gesetzgebungsverfahren läuft. Nach aktuellem Stand soll die neue Grundsicherung am 1. Juli 2026 in Kraft treten.
Bis Ende 2025 bleibt das Bürgergeld in seiner jetzigen Form bestehen. Wer aktuell eine bewilligte Leistung hat, erhält diese auch Anfang 2026 noch nach den geltenden Bürgergeld-Regeln. Die automatische Umstellung erfolgt dann zum Stichtag.
Kritik an der neuen Grundsicherung
Sozialverbände kritisieren die Reform scharf. Joachim Rock vom Paritätischen Gesamtverband erklärt: Die zweite Nullrunde hintereinander bedeute mehr Not und wachsende Ausgrenzung.
Auch das Bundesverfassungsgericht hat klare Grenzen gesetzt: In seinem Urteil vom 5. November 2019 entschied es, dass Kürzungen über 30 Prozent des Regelbedarfs verfassungswidrig sind. Kritiker bezweifeln, dass der Entzug des kompletten Regelbedarfs bei Arbeitsverweigerung vor Gericht Bestand haben wird.
Die Bürgergeld-Zahlungen beliefen sich 2024 auf rund 47 Milliarden Euro für etwa 5,5 Millionen Menschen. Die Koalition will die Ausgaben durch strengere Regeln senken.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Wann wird das Bürgergeld abgeschafft?
Das Bürgergeld wird zum 1. Juli 2026 durch die neue Grundsicherung ersetzt. Bis dahin gelten die bisherigen Regeln. Die Umstellung erfolgt automatisch, ein neuer Antrag ist nicht erforderlich.
Wie hoch ist die neue Grundsicherung 2026?
Die Regelsätze bleiben 2026 unverändert. Alleinstehende erhalten weiterhin 563 Euro monatlich. Für Paare gelten 506 Euro je Partner, für Kinder je nach Alter zwischen 357 und 471 Euro.
Was ändert sich bei den Sanktionen?
Bei Pflichtverletzungen wird sofort um 30 Prozent gekürzt – ohne Vorwarnung. Wer zumutbare Arbeit verweigert oder drei Termine versäumt, dem droht der Entzug des kompletten Regelbedarfs. Die Mietkosten gehen dann direkt an den Vermieter.
Was passiert mit meinem Vermögen?
Die Karenzzeit beim Vermögen entfällt. Ersparnisse müssen ab dem ersten Tag geprüft und bei Bedarf eingesetzt werden. Die Höhe des Schonvermögens wird künftig an Alter und Arbeitsjahre gekoppelt.
Gibt es 2026 eine Erhöhung?
Nein, 2026 gibt es eine Nullrunde. Die Regelsätze bleiben auf dem Niveau von 2024 und 2025. Erst ab 2027 sind wieder Erhöhungen möglich, dann aber voraussichtlich nur um etwa 2 Prozent pro Jahr.
Muss ich einen neuen Antrag stellen?
Nein, bestehende Bürgergeld-Empfänger werden automatisch in die neue Grundsicherung überführt. Jeder Leistungsbezieher erhält rechtzeitig einen Informationsbrief mit Details zum weiteren Verfahren.
Fazit: Neue Grundsicherung 2026 bringt härtere Regeln
Die neue Grundsicherung 2026 markiert einen deutlichen Kurswechsel. Was unter der Ampel als Bürgergeld mit mehr Augenhöhe eingeführt wurde, wird nun zurückgefahren. Härtere Sanktionen, sofortige Vermögensprüfung und Vermittlungsvorrang prägen das neue System. Für die rund 5,5 Millionen Betroffenen bedeutet das mehr Kontrolle und weniger Spielraum. Wie bei anderen versteckten Änderungen lohnt es sich, genau hinzuschauen.











