Ein verschollenes Rubens-Gemälde wurde am 01. Dezember 2025 zur internationalen Sensation. Im Auktionshaus Osenat in Versailles wechselte das jahrhundertelang verschwundene Meisterwerk für fast drei Millionen Euro den Besitzer. Das Gemälde „Christus am Kreuz“ galt seit seiner Entstehung im Jahr 1613 als verschollen.
Spektakulärer Fund in Pariser Stadtvilla
Der Auktionator Jean-Pierre Osenat entdeckte das Gemälde im September 2024 bei einer routinemäßigen Inventur. Er war dabei, eine Pariser Stadtvilla nahe dem Luxemburgischen Garten für den Verkauf vorzubereiten. Das Werk wurde zunächst als Werkstattarbeit eingestuft und auf weniger als 10.000 Euro geschätzt.
Osenat erkannte jedoch das Potenzial des Gemäldes. Er ließ es vom Centrum Rubenianum in Antwerpen überprüfen. Das internationale Komitee für flämische Kunst des 16. und 17. Jahrhunderts bestätigte die Echtheit des Werkes.
Deutsche Expertise bestätigt Echtheit
Der deutsche Kunsthistoriker Nils Büttner übernahm die wissenschaftliche Authentifizierung. Büttner ist Vorsitzender des Centrum Rubenianum und Herausgeber des offiziellen Rubens-Werkverzeichnisses. Er rief den Auktionator mit den Worten an: „Jean-Pierre, wir haben einen neuen Rubens!“
Die Experten führten umfangreiche Untersuchungen durch. Sie analysierten die Farbpigmente mikroskopisch und fertigten Röntgenaufnahmen an. Die Analyse enthüllte blaue und grüne Pigmente in den Hautpartien. Diese Technik ist typisch für Rubens‘ Darstellung menschlicher Haut.
| Merkmal | Details zum Rubens-Gemälde |
|---|---|
| Titel | Christus am Kreuz |
| Entstehungsjahr | 1613 |
| Maße | 106 x 73 cm |
| Material | Öl auf Eichenholzplatte |
| Schätzpreis | 1–2 Millionen Euro |
| Verkaufspreis | 2,9 Mio. Euro (inkl. Aufgeld) |
| Startpreis | 500.000 Euro |
Was macht dieses verschollene Rubens-Gemälde so besonders?
Das Gemälde zeigt den gekreuzigten Christus als toten Körper am Kreuz. Blut und Wasser fließen aus der Seitenwunde. Nils Büttner betonte vor der Auktion: Dies sei das einzige Gemälde dieser Art, das Rubens je geschaffen habe. Der Barock-Meister malte zwar oft Kreuzigungsszenen, aber selten den bereits verstorbenen Christus.
Jean-Pierre Osenat beschrieb das Werk als „Beginn der Barockmalerei“. Der Christus erscheint isoliert, leuchtend und scharf abgegrenzt vor einem dunklen, bedrohlichen Himmel. Diese Darstellung markiert einen Wendepunkt in der religiösen Malerei des 17. Jahrhunderts.
Die Geschichte des verschollenen Gemäldes
Das Gemälde verschwand kurz nach seiner Entstehung aus dem öffentlichen Blick. Jahrhundertelang wusste man nur durch Kupferstiche von seiner Existenz. Diese gedruckten Reproduktionen anderer Künstler bezeugten, dass das Original einst existiert hatte.
Im 19. Jahrhundert befand sich das Werk im Besitz von William Bouguereau. Der französische Maler (1825–1905) war ein Meister des akademischen Klassizismus und einer der gefeiertesten Künstler seiner Zeit. Nach seinem Tod wurde das Gemälde in der Familie weitergegeben. Es blieb in der Pariser Stadtvilla, bis Osenat es bei seiner Inventur entdeckte. Ähnlich spannend verlief die Bergung der Schätze vom San José Schiffswrack, das ebenfalls jahrhundertelang verschollen war.
Peter Paul Rubens: Der Meister des Barock
Peter Paul Rubens wurde am 28. Juni 1577 in Siegen geboren. Er starb am 30. Mai 1640 in Antwerpen. Der flämische Maler gilt als einer der bedeutendsten Künstler des Barock. Seine Werke sind geprägt von dynamischer Bewegung, dramatischer Gestik und leuchtenden Farben.
Rubens war nicht nur Maler. Er arbeitete auch als Diplomat für die spanisch-habsburgische Krone. In seiner Werkstatt in Antwerpen beschäftigte er zahlreiche Mitarbeiter. Zu seinen Schülern zählte der berühmte Anthonis van Dyck. Rubens‘ Einfluss auf die europäische Kunst des 17. Jahrhunderts war enorm.
Die Auktion in Versailles
Am Sonntag, dem 30. November 2025, versammelte sich ein volles Haus im Auktionshaus Osenat in Versailles. Der Startpreis lag bei 500.000 Euro. Die Bieter trieben den Preis schnell in die Höhe. Am Ende fiel der Hammer bei 2,3 Millionen Euro. Mit der Käuferprämie erreichte der Gesamtpreis 2,9 Millionen Euro.
Der Käufer bleibt anonym. Das Auktionshaus Osenat gab keine Details zur Identität bekannt. Ob das Gemälde in ein Museum kommt oder in einer Privatsammlung verschwindet, ist derzeit unklar.
Kunstmarkt für Alte Meister boomt
Die Versteigerung des verschollenen Rubens-Gemäldes zeigt das anhaltende Interesse an Alten Meistern. Besonders Werke mit spannender Provenienz erzielen Höchstpreise. Auch bei anderen Sammelobjekten zeigt sich dieser Trend. Während manche Produkte wie Milka durch Preiserhöhungen teurer werden, steigen Kunstwerke im Wert durch ihre Seltenheit.
Rubens-Werke sind auf dem Kunstmarkt besonders begehrt. Sein Gemälde „Der Kindermord zu Bethlehem“ erzielte 2002 bei Sotheby’s umgerechnet etwa 75 Millionen Euro. Es war damals das teuerste Gemälde eines Alten Meisters.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Für wie viel wurde das verschollene Rubens-Gemälde versteigert?
Wie lange war das Rubens-Gemälde verschollen?
Wer hat die Echtheit des verschollenen Rubens-Gemäldes bestätigt?
Wo wurde das Rubens-Gemälde versteigert?
Was zeigt das verschollene Rubens-Gemälde?
Wem gehörte das Gemälde vor der Versteigerung?
Fazit: Verschollenes Rubens-Gemälde versteigert – Ein Sensationsfund
Das verschollene Rubens-Gemälde wurde nach über 400 Jahren wiederentdeckt und für fast drei Millionen Euro versteigert. Die Auktion im Auktionshaus Osenat in Versailles markiert einen bedeutenden Moment für die Kunstwelt. Das Werk „Christus am Kreuz“ zeigt Rubens auf dem Höhepunkt seines Schaffens. Es ist ein einzigartiges Zeugnis barocker Malkunst. Der Fund beweist: Auch heute noch können verschollene Meisterwerke auftauchen und Kunstgeschichte schreiben.











