Hepatitis A auf Weihnachtsmarkt: Tschechien ruft am 7. Dezember 2025 zur Vorsicht auf. Das tschechische Gesundheitsamt warnt Besucher der diesjährigen Weihnachtsmärkte vor einer möglichen Ansteckung. Seit Jahresbeginn wurden mehr als 2.500 Infektionen und 29 Todesfälle registriert – der größte Ausbruch seit 36 Jahren.
Hepatitis A auf Weihnachtsmarkt: Was Besucher wissen müssen
Die Leiterin des tschechischen Gesundheitsamtes, Barbora Macková, hat sich an Kreisverwaltungen und den Städte- und Gemeindebund gewandt. Sie bittet um Aufklärung und Prävention auf den diesjährigen Weihnachtsmärkten. Das Staatliche Gesundheitsinstitut (SZÚ) rechnet weiterhin mit rund 500 Neuansteckungen pro Monat.
| Information | Details |
|---|---|
| Fälle 2025 | Über 2.500 Infektionen |
| Todesfälle | 29 (Stand Dezember 2025) |
| Hauptbetroffene Region | Prag (über 1.000 Fälle) |
| Weitere Hotspots | Karlsbad, Mittelböhmen |
| Vergleich zum Vorjahr | 4-fache Anzahl der Fälle |
| Erwartete Neuinfektionen | ca. 500 pro Monat |
Die Zahlen sind alarmierend: Allein in Prag wurden bis Ende November 939 Hepatitis-A-Infektionen registriert – ein 25-facher Anstieg im Vergleich zum Vorjahr. 2024 gab es in der gesamten Hauptstadt nur 37 Erkrankungen.
Diese tschechischen Weihnachtsmärkte sind betroffen
Der beliebte Weihnachtsmarkt auf dem Prager Altstädter Ring zählt zu den meistbesuchten in Europa. Millionen Touristen strömen jährlich in die tschechische Hauptstadt – darunter viele Deutsche. Die Weihnachtsmärkte in Prag laufen vom 29. November 2025 bis zum 6. Januar 2026.
Auch die Region Karlsbad (Karlovy Vary) verzeichnet hohe Infektionszahlen. Der Wintersportort Boží Dar nahe der deutschen Grenze hat bereits Vorsichtsmaßnahmen ergriffen. In öffentlichen Einrichtungen wurden zusätzliche Desinfektionsspender aufgestellt und die Reinigungsintervalle erhöht.
Das tschechische Gesundheitsministerium betont: Eine offizielle Reisewarnung gibt es nicht. Warnungen anderer Länder seien jedoch legitim.
Wie wird Hepatitis A übertragen?
Hepatitis A wird fäkal-oral übertragen – also über verunreinigte Lebensmittel, Wasser oder Gebrauchsgegenstände. Auf Weihnachtsmärkten können folgende Übertragungswege relevant sein:
Kontaminierte Hände nach dem Toilettengang stellen das größte Risiko dar. Auch das Berühren von Türklinken, Handläufen oder gemeinsam genutzten Gegenständen kann zur Ansteckung führen. Lebensmittel, die mit kontaminierten Händen zubereitet wurden, können das Virus übertragen.
Das Hepatitis-A-Virus ist besonders widerstandsfähig. Es überlebt auf Oberflächen mehrere Tage und ist resistent gegen viele Desinfektionsmittel. Die Inkubationszeit beträgt 15 bis 50 Tage – Symptome können also erst Wochen nach der Ansteckung auftreten.
Welche Symptome verursacht Hepatitis A?
Hepatitis A verursacht eine akute Leberentzündung. Die Symptome ähneln zunächst einer Grippe und entwickeln sich schrittweise:
In der Anfangsphase treten Müdigkeit, Appetitlosigkeit und allgemeines Unwohlsein auf. Hinzu kommen Fieber, Übelkeit und Oberbauchschmerzen. Nach einigen Tagen kann sich eine Gelbsucht entwickeln – erkennbar an der Gelbfärbung von Haut und Augen. Auch dunkler Urin und heller Stuhl sind typische Anzeichen.
Bei Kindern verläuft die Infektion oft ohne Symptome. Bei Erwachsenen kann die Erkrankung mehrere Wochen andauern. Besonders gefährdet sind ältere Menschen und Personen mit Vorerkrankungen der Leber. In seltenen Fällen kann Hepatitis A tödlich verlaufen.
So schützen Sie sich auf dem Weihnachtsmarkt
Das Robert Koch-Institut (RKI) empfiehlt eine Impfung gegen Hepatitis A – besonders bei Reisen in Gebiete mit erhöhtem Infektionsrisiko. Der Impfstoff gilt als gut verträglich und bietet einen langanhaltenden Schutz. Eine kombinierte Impfung gegen Hepatitis A und B ist ebenfalls möglich.
Auf Weihnachtsmärkten sollten Besucher folgende Hygieneregeln beachten:
Regelmäßiges Händewaschen mit Seife ist der wichtigste Schutz. Ein Desinfektionsmittel für unterwegs kann helfen, wenn keine Waschgelegenheit verfügbar ist. Türklinken und Handläufe sollten möglichst nicht direkt berührt werden. Vor dem Essen und nach dem Toilettengang ist gründliche Handhygiene Pflicht.
Bei Reisen nach Tschechien empfiehlt das sächsische Gesundheitsministerium besondere Vorsicht. Für Deutschland selbst besteht aktuell laut RKI kein erhöhtes Hepatitis-A-Risiko.
Hepatitis A Impfung: Kosten und Verfügbarkeit
Die Hepatitis-A-Impfung wird als Reiseimpfung empfohlen und ist bei vielen Krankenkassen erstattungsfähig. Seit 2019 übernehmen die gesetzlichen Kassen die Kosten für berufsbedingte Reiseimpfungen.
Die Impfung erfolgt in zwei Dosen im Abstand von sechs bis zwölf Monaten. Bereits nach der ersten Dosis besteht ein hoher Schutz. Die vollständige Immunisierung hält etwa 20 bis 30 Jahre an.
Aktuell sind Impfstoffe gegen Hepatitis A in Tschechien zeitweise knapp. In Deutschland sind sie jedoch verfügbar. Wer kurzfristig nach Prag oder Karlsbad reisen möchte, sollte den Impfstatus rechtzeitig prüfen.
Deutsche Weihnachtsmärkte: Kein erhöhtes Risiko
In Deutschland gibt es derzeit keinen vergleichbaren Hepatitis-A-Ausbruch. Wer einen deutschen Weihnachtsmarkt wie in Dortmund besucht, muss sich keine Sorgen machen. Die Hygienestandards in Deutschland sind hoch, und die Fallzahlen liegen im normalen Bereich.
Auch das ECDC (Europäisches Zentrum für Krankheitsprävention) bestätigt: Der Ausbruch konzentriert sich auf Mitteleuropa – besonders Tschechien, Österreich, Ungarn und die Slowakei. Deutsche Grenzregionen zu Tschechien sollten die Lage beobachten, jedoch besteht laut sächsischem Gesundheitsministerium derzeit keine Gefahr für die Bevölkerung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Ist der Prager Weihnachtsmarkt wegen Hepatitis A gefährlich?
Das Risiko für Touristen bleibt niedrig, wenn grundlegende Hygienemaßnahmen eingehalten werden. Regelmäßiges Händewaschen und eine Hepatitis-A-Impfung bieten guten Schutz. Eine offizielle Reisewarnung gibt es nicht.
Wie kann ich mich vor Hepatitis A auf dem Weihnachtsmarkt schützen?
Die wichtigsten Schutzmaßnahmen sind: Regelmäßiges Händewaschen mit Seife, Desinfektionsmittel für unterwegs nutzen, Türklinken meiden und vor dem Essen Hände reinigen. Eine Hepatitis-A-Impfung bietet den besten Schutz.
Welche Symptome hat Hepatitis A?
Typische Symptome sind Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Fieber, Übelkeit und Oberbauchschmerzen. Später kann eine Gelbsucht mit Gelbfärbung von Haut und Augen auftreten. Die Inkubationszeit beträgt 15 bis 50 Tage.
Brauche ich eine Hepatitis-Impfung für Prag?
Das RKI empfiehlt eine Hepatitis-A-Impfung für Reisen in Gebiete mit erhöhtem Infektionsrisiko. Angesichts des aktuellen Ausbruchs in Tschechien ist eine Impfung für Prag-Reisende sinnvoll. Die Krankenkasse übernimmt oft die Kosten.
Sind deutsche Weihnachtsmärkte sicher vor Hepatitis A?
Ja, in Deutschland gibt es keinen vergleichbaren Ausbruch. Die Hygienestandards sind hoch, und das RKI sieht aktuell kein erhöhtes Risiko. Besucher deutscher Weihnachtsmärkte können unbesorgt sein.
Weitere Informationen zur Hepatitis-A-Lage in Tschechien finden Sie bei Radio Prague International sowie beim Robert Koch-Institut.











