Kevin Kühnert Finanzwende – am 11. Dezember 2025 gab die Bürgerbewegung bekannt: Der ehemalige SPD-Generalsekretär übernimmt die Leitung des Bereichs Steuern, Verteilung und Lobbyismus. Nach über einem Jahr Auszeit kehrt der 36-Jährige ins öffentliche Leben zurück – diesmal als Kämpfer gegen die Finanzlobby.
Mit diesem Schritt reiht sich Kühnert in ein prominentes Team ein. Bei Finanzwende arbeitet bereits Anne Brorhilker, Deutschlands bekannteste CumEx-Ermittlerin. Gemeinsam wollen sie für mehr Steuergerechtigkeit und gegen extreme Ungleichheit kämpfen.
Was ist bei Kevin Kühnert und Finanzwende passiert?
Kevin Kühnert hat seinen ersten Job nach der Politik gefunden. Die Bürgerbewegung Finanzwende teilte am Donnerstag mit, dass der frühere Juso-Chef ab sofort die Leitung des Bereichs Steuern, Verteilung und Lobbyismus übernimmt.
Gerechtigkeit sei das zentrale Motiv für seine neue Tätigkeit, erklärte Kühnert. Reichtum werde weltweit immer offener als Machtinstrument missbraucht. Dagegen brauche es starke überparteiliche Anstrengungen.
| Kevin Kühnert | Details |
|---|---|
| Neue Position | Bereichsleiter Steuern, Verteilung, Lobbyismus |
| Arbeitgeber | Bürgerbewegung Finanzwende e.V. |
| Alter | 36 Jahre (Jahrgang 1989) |
| Letzte politische Position | SPD-Generalsekretär (bis Oktober 2024) |
| Standort | Berlin-Schöneberg |
Warum hat Kevin Kühnert die Politik verlassen?
Im Oktober 2024 trat Kühnert überraschend als SPD-Generalsekretär zurück. Zunächst nannte er gesundheitliche Gründe. Im April 2025 sprach er in der „Zeit“ erstmals über die wahren Hintergründe: körperliche Angriffe und Bedrohungen.
Neonazis und Corona-Leugner hätten ihn über Jahre hinweg attackiert. Die Belastung sei zu groß geworden. Bei der Bundestagswahl im Februar 2025 trat er nicht mehr an und zog sich komplett aus der Politik zurück.
Nach einer Auszeit wanderte Kühnert 1.000 Kilometer durch die Alpen. Seit November 2025 schreibt er zudem die zweiwöchentliche Kolumne „Teilnehmende Beobachtung“ für den deutschen „Rolling Stone“.
Was macht die Bürgerbewegung Finanzwende?
Finanzwende versteht sich als Gegengewicht zur mächtigen Finanzlobby. Der Verein wurde 2018 von Gerhard Schick gegründet – genau zehn Jahre nach der Lehman-Brothers-Pleite. Der frühere Grünen-Bundestagsabgeordnete hatte erlebt, wie schwer es ist, gegen die Interessen der Finanzindustrie anzukommen.
Die Organisation setzt sich für faire, stabile und nachhaltige Finanzmärkte ein. Mehr als 17.000 Mitglieder unterstützen die Arbeit. Zu den Schwerpunkten gehören die Bekämpfung von Finanzkriminalität, Verbraucherschutz und die ökologische Finanzwende.
Wer arbeitet noch bei Finanzwende?
Kühnert ist nicht der einzige prominente Neuzugang. Im Juni 2024 wechselte Anne Brorhilker zu Finanzwende. Die ehemalige Oberstaatsanwältin gilt als erfolgreichste CumEx-Ermittlerin Deutschlands. Unter ihrer Leitung kam es zu zahlreichen Verurteilungen im größten Steuerskandal der deutschen Geschichte.
Finanzwende-Gründer Gerhard Schick zeigte sich begeistert von der neuen Personalie: Er hätte bei der Gründung nicht erwartet, dass hier einmal ein ehemaliger SPD-Generalsekretär arbeiten würde – gemeinsam mit einer ehemaligen Oberstaatsanwältin.
| Führungsteam Finanzwende | Funktion |
|---|---|
| Gerhard Schick | Gründer und Vorstand |
| Anne Brorhilker | Geschäftsführender Vorstand, Finanzkriminalität |
| Kevin Kühnert | Bereichsleiter Steuern, Verteilung, Lobbyismus |
| Daniel Mittler | Vorstand |
| Sascha Müller | Vorstand |
Was will Kevin Kühnert bei Finanzwende erreichen?
Kühnert sieht in Finanzwende den Hebel, um Veränderungen zu bewirken. Er wolle seinen Teil dazu leisten, dass die Organisation zu einer mächtigen Gegenspielerin der Finanzlobby werde. Dafür bringe er politische Erfahrung, Freude an guter Kommunikation und Leidenschaft mit.
Extreme Ungleichheit falle nicht vom Himmel, betonte er. Sie sei menschengemacht und könne deshalb auch wieder zurückgedrängt werden. Bei Finanzwende werde er die Arbeit im Bereich Steuern, Verteilung und Lobbyismus strategisch weiterentwickeln.
Was hat Kevin Kühnert vorher gemacht?
Kühnerts politische Karriere begann früh. 2005 trat er der SPD bei. Von 2017 bis 2021 führte er die Jusos als Bundesvorsitzender. In dieser Zeit machte er mit Debatten über eine Neuauflage sozialistischer Ideen von sich reden.
Von 2019 bis 2021 war er stellvertretender SPD-Bundesvorsitzender. Bei der Bundestagswahl 2021 gewann er das Direktmandat in Berlin Tempelhof-Schöneberg. Anschließend wurde er SPD-Generalsekretär – bis zu seinem überraschenden Rücktritt im Oktober 2024.
Wie reagiert die Politik auf Kühnerts neuen Job?
Offizielle Reaktionen aus der SPD stehen noch aus. Kühnerts Wechsel zeigt jedoch einen Trend: Immer mehr Politiker verlassen die aktive Politik, um in der Zivilgesellschaft zu arbeiten. Gerhard Schick machte es vor, als er 2018 sein Bundestagsmandat niederlegte.
Die Stelle bei Finanzwende ist eine von 15 neuen Positionen, die der Verein 2025 geschaffen hat. Die Organisation wächst und gewinnt an Einfluss. Mit Kühnert bekommt sie einen kommunikationsstarken Kopf mit direktem Draht ins politische Berlin.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Fazit: Kevin Kühnert startet bei Finanzwende neu durch
Der Wechsel von Kevin Kühnert zur Finanzwende markiert ein neues Kapitel in seinem Leben. Nach den Belastungen der aktiven Politik will er nun außerparlamentarisch für mehr Steuergerechtigkeit kämpfen. Mit seiner Erfahrung und Kommunikationsstärke könnte er die Bürgerbewegung deutlich stärken.













