Bei einem Schusswaffenangriff am Bondi Beach Sydney sind am Sonntag mindestens zehn Menschen getötet worden. Die Schüsse fielen während einer Chanukka-Feier der jüdischen Gemeinde. Zwei Tatverdächtige wurden von der Polizei gestellt.
📖 Lesezeit: 5 Minuten | Zuletzt aktualisiert: 14. Dezember 2025, 11:45 Uhr MEZ
⚠️ Hinweis: Dies ist ein sich entwickelndes Ereignis. Wir aktualisieren diesen Artikel, sobald neue Informationen vorliegen. Stand: 14. Dezember 2025, 11:45 Uhr MEZ.
Das Wichtigste in Kürze
- Mindestens 10 Tote – darunter Kinder und ein Polizist
- 12 Verletzte – zwei davon Polizeibeamte
- Zwei Tatverdächtige – einer erschossen, einer in Gewahrsam
- Tatort: Chanukka-Feier am Bondi Beach, Sydney
- Zeitpunkt: Sonntag, 14. Dezember 2025, gegen 18:40 Uhr Ortszeit
Was ist am Bondi Beach passiert?
Am Sonntagabend (Ortszeit) hat sich am weltberühmten Bondi Beach in Sydney ein Schusswaffenangriff ereignet. Gegen 18:40 Uhr fielen mehrere Schüsse entlang der Campbell Parade, einer belebten Promenade direkt am Strand.
Augenzeugen berichten von 30 bis 50 Schüssen, die in der Nähe des Bondi Pavilion abgefeuert wurden. Zu diesem Zeitpunkt fand dort eine Chanukka-Feier statt, zu der rund 2.000 Menschen gekommen waren.
Harry Wilson, ein 30-jähriger Anwohner, sagte gegenüber dem Sydney Morning Herald: „Ich sah mindestens zehn Menschen am Boden liegen und überall Blut.“
Opferzahlen und Verletzte
Die Polizei von New South Wales (NSW Police) hat folgende Zahlen bestätigt:
| Kategorie | Anzahl |
|---|---|
| Tote gesamt | 10 |
| – davon Zivilisten | 9 |
| – davon Tatverdächtige | 1 |
| Verletzte gesamt | 12 |
| – davon Polizisten | 2 |
Unter den Todesopfern sollen sich auch Kinder befinden. Ein Polizist wurde ebenfalls getötet.
Krankenhäuser im Einsatz
NSW Ambulance setzte mehr als 26 Rettungsressourcen ein, darunter Hubschrauber, Intensivpfleger und Spezialeinheiten. Die Verletzten wurden auf mehrere Krankenhäuser verteilt:
- 4 Patienten ins St Vincent’s Hospital
- 1 Patient ins Royal Prince Alfred Hospital
- 1 Patient ins St George Hospital
Die Tatverdächtigen
Nach Angaben der NSW Police wurden zwei Personen im Zusammenhang mit dem Angriff gestellt:
- Ein Schütze wurde von der Polizei erschossen
- Ein zweiter Tatverdächtiger befindet sich in Gewahrsam
Videos in den sozialen Medien zeigen, wie ein mutiger Passant einen der Schützen überwältigte und ihm das Gewehr entriss. Der Mann wurde für seine Heldentat gefeiert.
Chanukka-Feier war offenbar das Ziel
Nach ersten Erkenntnissen richtete sich der Angriff gegen eine Chanukka-Veranstaltung der Chabad-Lubavitch-Bewegung. Das achttägige jüdische Lichterfest begann am Sonntag bei Sonnenuntergang.
Alex Ryvchin, Co-Geschäftsführer des Executive Council of Australian Jewry, sagte gegenüber Sky News: „Das ist die jüdische Gemeinde in ihrer besten Form, die zusammenkommt, um einen freudigen Anlass zu feiern. Wenn wir absichtlich auf diese Weise angegriffen wurden, ist das etwas von einem Ausmaß, das sich keiner von uns je hätte vorstellen können.“
Die Australian Jewish Association schrieb auf X: „Schüsse bei einer Chanukka-Veranstaltung. Wir haben so oft davor gewarnt, dass es so kommen würde.“
Reaktionen der Politik
Australische Regierung
Premierminister Anthony Albanese bezeichnete die Szenen als „schockierend und erschütternd“:
„Polizei und Rettungskräfte sind vor Ort im Einsatz, um Leben zu retten. Meine Gedanken sind bei allen Betroffenen. Ich habe gerade mit dem AFP-Kommissar und dem NSW-Premier gesprochen.“
NSW-Premier Chris Minns erklärte: „Die Berichte und Bilder aus Bondi heute Abend sind zutiefst verstörend. Polizei und Rettungsdienste reagieren, und die Öffentlichkeit sollte den offiziellen Hinweisen folgen.“
Internationale Reaktionen
Amichai Chikli, Israels Minister für Diaspora-Angelegenheiten, erklärte: „Ich stehe in kontinuierlichem Kontakt mit den Führern der jüdischen Gemeinde in Australien. Es gibt viele Opfer, darunter Todesopfer.“
Präsident Isaac Herzog verurteilte den „grausamen“ Angriff und rief die australische Regierung auf, gegen die „enorme Welle des Antisemitismus“ vorzugehen.
Augenzeugenberichte
Augenzeugen beschreiben chaotische Szenen am beliebten Strand:
Eine Mutter, deren Töchter mit Freunden schwimmen waren, berichtete gegenüber 7 News: „Eine Frau packte sie und sagte ihnen, sie sollten rennen. Sie haben die Waffe gesehen und verstecken sich jetzt in einem Haus.“
Amy Gunia, eine CNN-Autorin, die gerade mit ihrer Familie aus Hongkong angekommen war, berichtete: „Wir hörten Knallgeräusche. Der Strand war voller Menschen, darunter Familien mit Kindern, die das Wasser nach einem heißen Sommertag genossen.“
Eine weitere Zeugin beschrieb die Atmosphäre als „Pandämonium“ mit einem spürbaren Gefühl der Hilflosigkeit.
Der Bondi Beach
Der Bondi Beach im Osten Sydneys ist einer der berühmtesten Strände Australiens und ein beliebtes Ziel für Touristen und Einheimische. Der halbmondförmige Strand mit seinem weißen Sand und zuverlässigen Wellengang zieht jährlich Millionen Besucher an.
Das Viertel Bondi hat eine große jüdische Gemeinde – wie der gesamte Osten Sydneys.
Historischer Kontext
Der Angriff ereignete sich fast genau 11 Jahre nach der Geiselnahme im Lindt Café in Sydney am 15. Dezember 2014. Damals hatte ein bewaffneter Mann 18 Menschen als Geiseln genommen. Nach einem 16-stündigen Standoff wurden zwei Geiseln und der Täter getötet.
Australien hat im Vergleich zu anderen Ländern strenge Waffengesetze und relativ wenige Schusswaffenvorfälle.
Polizeieinsatz dauert an
Die NSW Police hat das Gebiet um den Bondi Beach weiträumig abgesperrt und bittet die Bevölkerung dringend:
- Das Gebiet zu meiden
- Allen Polizeianweisungen zu folgen
- Keine Polizeiabsperrungen zu überqueren
- Verdächtige Aktivitäten zu melden
Die Ermittlungen zum Motiv und zum genauen Ablauf der Tat sind noch im Gange.
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Über den Autor
Redaktion mindelmedia-news.de | Online-Redaktion
Die Redaktion von mindelmedia-news.de berichtet über aktuelle internationale Ereignisse. Dieser Artikel wird fortlaufend aktualisiert.
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Quellen: NSW Police, CNN, Sydney Morning Herald, Times of Israel, AFP, 20 Minuten, Tagesspiegel. Alle Angaben nach bestem Wissen, ohne Gewähr auf Vollständigkeit bei sich entwickelnden Ereignissen.













