Am 26. November 2025 sorgt eine spektakuläre Entdeckung für Aufsehen: Ein Meteorit hat vor tausenden Jahren den größten bekannten Einschlagskrater der Nacheiszeit in China hinterlassen. Du fragst dich vielleicht, wie solche Himmelskörper die Erde treffen und welche Spuren sie hinterlassen. Dieser Artikel erklärt dir alles Wichtige rund um Meteoriten, aktuelle Funde und faszinierende Fakten.
Was ist ein Meteorit genau?
Ein Meteorit ist ein Gesteinsbrocken aus dem Weltall, der die Erdatmosphäre durchquert und den Boden erreicht. Während des Flugs durch die Atmosphäre leuchtet er als Meteor oder Sternschnuppe auf. Die meisten kosmischen Objekte verglühen dabei vollständig. Nur größere Brocken schaffen es bis zur Erdoberfläche.
Die wissenschaftliche Forschung unterscheidet zwischen Meteoroiden (Objekte unter einem Meter Größe im Weltall), Asteroiden (größere Himmelskörper) und Meteoriten (die tatsächlich gelandeten Überreste). Die meisten stammen aus dem Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter. Ihr Alter liegt oft bei 4,5 bis 4,6 Milliarden Jahren – älter als die Erde selbst.
Jinlin-Krater: Größter Einschlagskrater des Holozäns entdeckt
Forscher aus Shanghai und Guangzhou haben im November 2025 eine bahnbrechende Entdeckung veröffentlicht. Der Jinlin-Krater in der südchinesischen Provinz Guangdong misst beeindruckende 900 Meter im Durchmesser. Die schüsselförmige Senke liegt an einem Berghang und ist etwa 90 Meter tief.
Das Besondere: Der Krater entstand erst nach der letzten Eiszeit, also innerhalb der letzten 11.700 Jahre. Damit ist er der größte bekannte Einschlagskrater des Holozäns – unserer aktuellen geologischen Epoche. Der bisherige Rekordhalter, der Macha-Krater in Russland, misst nur 300 Meter.
| Merkmal | Jinlin-Krater (China) | Macha-Krater (Russland) |
|---|---|---|
| Durchmesser | 900 Meter | 300 Meter |
| Tiefe | 90 Meter | ca. 30 Meter |
| Epoche | Holozän | Holozän |
| Entdeckung | November 2025 | 20. Jahrhundert |
Wie wurde der Einschlag nachgewiesen?
Die Geologen fanden den Beweis in winzigen Quarzkörnchen aus dem Kraterbereich. Diese zeigen sogenannte planare Deformationsstrukturen – mikroskopische Muster, die nur durch extreme Schockwellen entstehen. Professor Ming Chen von der Universität Wuhan erklärt: Solche Strukturen entstehen bei Drücken von 10 bis 35 Gigapascal, was kein irdischer geologischer Prozess erzeugen kann.
Der Meteorit selbst hatte einen geschätzten Durchmesser von etwa 30 Metern. Die Aufprallenergie entsprach ungefähr der Sprengkraft von 40 Hiroshima-Atombomben. Ob er aus Stein oder Eisen bestand, müssen weitere Untersuchungen klären.
Wie viele Meteoriten fallen auf die Erde?
Wissenschaftler schätzen, dass täglich rund 44.000 Kilogramm Meteoritenmaterial auf unseren Planeten fallen. Pro Jahr erreichen etwa 20.000 Meteoriten mit einer Masse über 100 Gramm die Erdoberfläche. Auf Bayern umgerechnet entspricht das jährlich etwa drei Stück.
Die meisten werden jedoch nie gefunden. In bewaldeten Gebieten verschwinden sie schnell unter Laub und Erde. Bessere Fundchancen bieten Wüsten und die Polarregionen, wo die dunklen Steine auf hellem Untergrund auffallen.
Meteoritenfunde in Deutschland
In Deutschland sind bisher 56 offiziell anerkannte Meteoritenfunde registriert. Bei 38 davon wurde auch der Fall beobachtet. Der jüngste Meteoritenfall ereignete sich am 21. Januar 2024 in Ribbeck bei Berlin, nachdem der Asteroid 2024 BX1 kurz zuvor entdeckt worden war.
Der schwerste und größte jemals in Deutschland gefundene Meteorit heißt „Issigau“. Er wiegt beeindruckende 136,4 Kilogramm und wurde in Oberfranken entdeckt. Wie alle Meteoriten ist er etwa 4,6 Milliarden Jahre alt – älter als unser Planet.
Wie erkennt man einen echten Meteoriten?
Falls du einen verdächtigen Stein findest, gibt es einige Hinweise zur Identifikation. Fast alle Meteoriten enthalten Eisen und Nickel, weshalb sie magnetisch sind. Eine schwarze oder braune Schmelzkruste deutet ebenfalls auf einen kosmischen Ursprung hin.
Wichtig: Bei einem möglichen Fund solltest du den Stein nicht mit bloßen Händen anfassen. Einmalhandschuhe oder Alufolie schützen vor Kontamination. Auch Magnettests solltest du vermeiden, da sie wissenschaftliche Messungen verfälschen können. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) nimmt Fundmeldungen entgegen.
Geminiden 2025: Der stärkste Sternschnuppenstrom des Jahres
Vom 13. bis 14. Dezember 2025 erreichen die Geminiden ihren Höhepunkt. Dieser Meteoritenstrom gilt als der stärkste des Jahres. Unter optimalen Bedingungen sind bis zu 150 Meteore pro Stunde sichtbar. Die Geminiden stammen vom Asteroiden 3200 Phaethon und sind für ihre hellen, farbigen Leuchtspuren bekannt.
Gute Nachrichten für Beobachter: Der Mond zeigt sich nur als schmale Sichel und stört kaum. Die beste Beobachtungszeit beginnt ab 22 Uhr, wenn das Sternbild Zwillinge (Gemini) aufsteigt.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Was ist der Unterschied zwischen Meteor und Meteorit?
Ein Meteor ist die Leuchterscheinung am Himmel, wenn ein kosmisches Objekt in die Atmosphäre eintritt. Der Meteorit ist das Material, das tatsächlich den Boden erreicht. Viele Meteore verglühen vollständig, ohne Überreste zu hinterlassen.
Wie alt sind Meteoriten durchschnittlich?
Die meisten Meteoriten sind zwischen 4,5 und 4,6 Milliarden Jahre alt. Sie entstanden zur gleichen Zeit wie unser Sonnensystem und sind damit älter als die Erde. Der kürzlich untersuchte McDonough-Meteorit aus den USA ist beispielsweise 4,56 Milliarden Jahre alt.
Sind Meteoriten gefährlich für Menschen?
Meteoriteneinschläge auf bewohnte Gebiete sind extrem selten. In der Geschichte gibt es nur wenige dokumentierte Fälle von Verletzungen. Das spektakulärste Ereignis der Neuzeit war 2013 in Tscheljabinsk (Russland), als die Druckwelle eines explodierenden Meteoriten Fensterscheiben zerbersten ließ und etwa 1.500 Menschen verletzte.
Wo werden die meisten Meteoriten gefunden?
Die meisten Meteoritenfunde stammen aus der Antarktis und aus Wüstengebieten wie der Sahara. Dort bleiben sie durch das trockene Klima gut erhalten und sind auf dem hellen Untergrund leicht zu erkennen. In gemäßigten Klimazonen verwittern Meteoriten schnell durch Oxidation.
Wie viel ist ein Meteorit wert?
Der Wert eines Meteoriten hängt von seiner Seltenheit, Größe und Herkunft ab. Gewöhnliche Steinmeteoriten kosten etwa 0,50 bis 5 Euro pro Gramm. Seltene Marsmeteoriten oder Mondmeteoriten können hingegen mehrere tausend Euro pro Gramm erzielen.
Kann ich Meteoriten legal sammeln und behalten?
In Deutschland gilt: Auf öffentlichem Grund gefundene Meteoriten gehören zur Hälfte dem Finder und zur Hälfte dem Grundstückseigentümer. Bei privaten Grundstücken solltest du vorher um Erlaubnis fragen. Es ist ratsam, bedeutende Funde wissenschaftlichen Einrichtungen zu melden.
Fazit
Die Entdeckung des Jinlin-Kraters zeigt eindrucksvoll, dass Meteoriten auch in jüngster Erdgeschichte gewaltige Spuren hinterlassen haben. Mit 900 Metern Durchmesser ist er der größte bekannte Einschlagskrater seit dem Ende der letzten Eiszeit. Für die Wissenschaft bietet dieser Fund wertvolle Einblicke in die kosmische Geschichte unseres Planeten.











