Was kostet die Milka Preiserhöhung Kunden?
Die Milka Preiserhöhung kostet Kunden bis zu 48 Prozent mehr. Der Preis stieg von 1,49 Euro auf 1,99 Euro, gleichzeitig schrumpfte die Tafel von 100 auf 90 Gramm. Foodwatch kürte Milka im Juli 2025 zur dreistesten Werbelüge des Jahres (Goldener Windbeutel). Die Verbraucherzentrale Hamburg hat Mondelez verklagt.
Milka wird zur Mogelpackung des Jahres
Die Milka Preiserhöhung sorgt im Dezember 2025 weiterhin für Empörung bei Verbrauchern. Die beliebte Schokolade mit der lila Kuh ist zum Paradebeispiel für versteckte Preiserhöhungen geworden. Hersteller Mondelez hat den Preis erhöht und gleichzeitig die Füllmenge reduziert – ein klassischer Fall von Shrinkflation.
Die Fakten sind eindeutig: Eine klassische Milka-Tafel kostet jetzt 1,99 Euro statt 1,49 Euro. Doch damit nicht genug – statt 100 Gramm enthält die Tafel nur noch 90 Gramm. Die Verpackung blieb dabei unverändert, sodass die Änderung vielen Käufern erst an der Kasse oder zu Hause auffällt.
Milka Preiserhöhung im Überblick
| Vorher | Nachher |
| Preis: 1,49 Euro | Preis: 1,99 Euro |
| Inhalt: 100 Gramm | Inhalt: 90 Gramm |
| Kilopreis: 14,90 Euro | Kilopreis: 22,11 Euro |
| Verpackung: Standard | Verpackung: Unverändert |
| Versteckte Preiserhöhung: | Bis zu 48 Prozent |
Diese Milka-Sorten sind von der Preiserhöhung betroffen
Laut der Verbraucherzentrale Hamburg sind mindestens neun Sorten von der Shrinkflation betroffen. Klassiker wie Alpenmilch, Noisette, Ganze Haselnüsse und Trauben-Nuss wiegen jetzt nur noch 90 statt 100 Gramm.
Auch die Großtafeln sind geschrumpft: Die Sorten Mmmmax Alpenmilch, Mmmax Ganze Haselnüsse und Mmmax Noisette enthalten jetzt nur noch 250 Gramm statt 270 Gramm. Der Preis stieg dabei von 3,45 Euro über 3,89 Euro auf teilweise 4,99 Euro – eine Erhöhung von über 56 Prozent.
Einige Sorten wie Joghurt, Caramel und Oreo sind bisher nur von der reinen Preiserhöhung betroffen (von 1,49 auf 1,99 Euro), nicht aber von der Gewichtsreduzierung. Bei diesen Sorten liegt die Preiserhöhung bei rund 34 Prozent.
Goldener Windbeutel 2025: Milka ist dreisteste Werbelüge
Im Juli 2025 kürte die Verbraucherorganisation Foodwatch die Milka Alpenmilch zur dreistesten Werbelüge des Jahres. Bei einer Online-Abstimmung votierten 34 Prozent der mehr als 58.000 Teilnehmer für die lila Schokolade.
Foodwatch-Geschäftsführer Chris Methmann kritisierte: Mondelez täusche die Menschen im Supermarkt und kassiere kräftig ab. Shrinkflation sei legalisierte Verbrauchertäuschung, bei der die Bundesregierung die Leute allein lasse.
Bereits im Februar 2025 hatte die Verbraucherzentrale Hamburg Milka zur Mogelpackung des Monats erklärt. Es ist das zweite Mal binnen weniger Monate, dass die Schokolade einen Negativpreis erhält.
So rechtfertigt Mondelez die Milka Preiserhöhung
Hersteller Mondelez verteidigt die Preiserhöhung mit gestiegenen Rohstoffkosten. In einer Stellungnahme erklärte das Unternehmen, die Kakaopreise hätten sich in den letzten zwölf Monaten fast verdreifacht und ein Rekordniveau erreicht. Auch Energie, Verpackung und Transport seien teurer geworden.
Doch Verbraucherschützer zweifeln an dieser Begründung. Laut Statistischem Bundesamt stiegen die Schokoladenpreise zwischen Anfang 2024 und Januar 2025 nur um etwa 8 Prozent. Die Milka Preiserhöhung liegt mit bis zu 64 Prozent weit darüber.
Besonders brisant: Laut eigenem Finanzbericht profitiert Mondelez aktuell von niedrigeren Herstellungskosten. Der Unternehmensgewinn stieg seit 2021 um 25 Prozent. Mondelez-Finanzchef Luca Zaramella erklärte gegenüber dem Handelsblatt im Frühjahr 2025, bei sinkenden Kakaopreisen würden die Erträge höher ausfallen – nicht die Verbraucherpreise niedriger.
Verbraucherzentrale verklagt Mondelez
Die Verbraucherzentrale Hamburg hat im September 2025 rechtliche Schritte gegen Mondelez eingeleitet. Die Klage basiert auf dem Eichgesetz und der Lebensmittelinformations-Verordnung. Der Vorwurf: Verbrauchertäuschung.
Die Verbraucherschützer kritisieren, dass die Schokoladentafel in der Fläche gleich geblieben, aber flacher geworden ist. Steht die Tafel in den üblichen lila Displays im Regal, ist die Grammangabe oft nicht zu sehen. Die Laschen der Kartonverpackung verdecken die Gewichtsangabe.
So erkennen Verbraucher versteckte Preiserhöhungen
Eine YouGov-Umfrage zeigt: Nur 12 Prozent der Verbraucher achten immer auf die Füllmenge. Die meisten schauen nie, selten oder nur manchmal genau hin. Das macht es Herstellern leicht, Preiserhöhungen zu verstecken.
Tipps gegen Shrinkflation
| Tipp | Umsetzung |
| Grundpreis vergleichen | Preis pro 100 Gramm am Preisschild ablesen |
| Gewicht prüfen | Füllmenge auf der Verpackung kontrollieren |
| Alternativen prüfen | Eigenmarken kosten oft unter 10 Euro pro Kilo |
| Mogelpackungsliste | Verbraucherzentrale Hamburg informiert aktuell |
Frankreich macht vor, wie es besser geht
In Frankreich müssen Supermärkte seit Juli 2024 versteckte Preiserhöhungen kennzeichnen. Auch Ungarn und Brasilien haben entsprechende Regelungen. In Deutschland fehlen solche Vorgaben trotz Versprechen im Koalitionsvertrag.
Foodwatch fordert die Bundesregierung auf, ihr Versprechen umzusetzen. Im Koalitionsvertrag heißt es: Wir setzen uns für mehr Transparenz bei versteckten Preiserhöhungen ein. Bisher ist jedoch nichts passiert.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Wie viel teurer ist Milka geworden?
Die Milka Preiserhöhung beträgt bis zu 48 Prozent. Der Preis stieg von 1,49 Euro auf 1,99 Euro, gleichzeitig sank die Füllmenge von 100 auf 90 Gramm. Bei einigen Sorten liegt die Preiserhöhung sogar bei bis zu 64 Prozent.
Welche Milka-Sorten sind von der Shrinkflation betroffen?
Mindestens neun Sorten sind betroffen, darunter Alpenmilch, Noisette, Ganze Haselnüsse und Trauben-Nuss. Auch die Großtafeln Mmmmax Alpenmilch, Mmmax Ganze Haselnüsse und Mmmax Noisette wurden von 270 auf 250 Gramm reduziert.
Warum hat Milka den Goldenen Windbeutel bekommen?
Milka erhielt den Goldenen Windbeutel 2025, weil die Schokolade ein Paradebeispiel für Shrinkflation ist. Die Verpackung blieb gleich, obwohl weniger Inhalt drin ist. Bei einer Abstimmung mit 58.000 Teilnehmern erhielt Milka 34 Prozent der Stimmen.
Was ist Shrinkflation?
Shrinkflation bedeutet, dass ein Produkt kleiner wird, während der Preis gleich bleibt oder steigt. Die Verpackung bleibt oft unverändert, sodass Verbraucher die Änderung nicht sofort bemerken. Es handelt sich um eine versteckte Preiserhöhung.
Warum ist Milka so teuer geworden?
Mondelez begründet die Milka Preiserhöhung mit gestiegenen Kakaopreisen, die sich fast verdreifacht haben. Verbraucherschützer zweifeln jedoch an dieser Begründung, da laut Mondelez-Finanzbericht die Herstellungskosten gesunken und die Gewinne gestiegen sind.
Wie erkenne ich versteckte Preiserhöhungen?
Achten Sie auf den Grundpreis (Preis pro 100 Gramm) am Preisschild. Vergleichen Sie die Füllmenge auf der Verpackung mit früheren Käufen. Die Verbraucherzentrale Hamburg veröffentlicht regelmäßig eine Mogelpackungsliste.
Fazit: Milka Preiserhöhung trifft Verbraucher hart
Die Milka Preiserhöhung zeigt exemplarisch, wie Lebensmittelhersteller versteckte Preiserhöhungen durchsetzen. Mit dem Goldenen Windbeutel 2025 und der Klage der Verbraucherzentrale Hamburg steht Mondelez unter erheblichem öffentlichen Druck. Während Konzerne Milliardenwerte horten, müssen Verbraucher beim Einkauf genau hinschauen und den Grundpreis vergleichen. Ob die neue Bundesregierung endlich gegen Shrinkflation vorgeht, bleibt abzuwarten.











