Die Sonnenflecken aktuell zeigen eine der größten Formationen seit einem Jahrzehnt. Die Gruppe AR 4294-4298 erreicht etwa 90 Prozent der Größe des historischen Carrington-Ereignisses von 1859. Am 1. Dezember 2025 ereignete sich eine X1.9-Sonneneruption. In Norddeutschland besteht die Chance auf Polarlichter. Die Sonnenfleckenzahl liegt aktuell bei etwa 176.
Sonnenflecken aktuell – am 03. Dezember 2025 blickt die Welt gebannt auf unsere Sonne. Eine gigantische Ansammlung dunkler Flecken dreht sich derzeit zur Erde. Experten sprechen von der größten Formation seit zehn Jahren und warnen vor möglichen Auswirkungen auf Satelliten und Technik.
Was sind die Sonnenflecken aktuell?
Die aktuelle Sonnenfleckengruppe trägt die Bezeichnung AR 4294-4298. Mehrere der dunklen Regionen übertreffen den Durchmesser der Erde von rund 12.700 Kilometern. Laut dem Portal SpaceWeather.com handelt es sich um die größten Sonnenflecken seit einem Jahrzehnt.
Mit einem Fernglas oder Teleskop und entsprechendem Sonnenfilter lassen sich die Flecken auf der westlichen Sonnenseite bereits erkennen. Die NASA-Sonnensonde SDO dokumentiert die Aktivität kontinuierlich. Wichtig: Niemals ohne geeigneten Schutzfilter in die Sonne blicken – schwere Augenschäden können die Folge sein.
Aktuelle Sonnenfleckenzahl im Dezember 2025
| Datum | Sonnenfleckenzahl | Besondere Ereignisse |
|---|---|---|
| 01.12.2025 | 145 | X1.9-Sonneneruption um 02:49 UTC |
| 02.12.2025 | 176 | Koronaler Massenauswurf beobachtet |
| 03.12.2025 | ca. 170 | Polarlichter in Norddeutschland gesichtet |
X1.9-Sonneneruption am 1. Dezember 2025
Am Montagmorgen ereignete sich eine starke Sonneneruption der Klasse X1.9. Die aktive Sonnenfleckengruppe AR4299 zeigte zwischen 02:27 und 03:06 Uhr UTC einen intensiven Ausbruch. Eruptionen der X-Klasse zählen zu den stärksten überhaupt und können das Weltraumwetter erheblich beeinflussen.
Im Anschluss wurde ein sogenannter koronaler Massenauswurf (CME) beobachtet. Bei diesem Ereignis handelte es sich um einen „partial-halo CME“ – die Wolke aus geladenen Teilchen steuerte nicht direkt auf die Erde zu. Die Wahrscheinlichkeit für starke geomagnetische Stürme in den kommenden Tagen ist daher gering.
Vergleich mit dem Carrington-Ereignis von 1859
Das Portal SpaceWeather.com zieht einen bemerkenswerten Vergleich: Die aktuelle Sonnenfleckenformation erreicht etwa 90 Prozent der Größe jener historischen Region, die 1859 das sogenannte „Carrington-Ereignis“ auslöste. Der britische Astronom Richard Carrington beobachtete damals den stärksten je wissenschaftlich dokumentierten Sonnensturm.
| Merkmal | Carrington 1859 | AR 4294-4298 (2025) |
|---|---|---|
| Relative Größe | 100% | ca. 90% |
| Polarlichter sichtbar bis | Rom, Havanna, Hawaii | Norddeutschland (aktuell) |
| Technische Auswirkungen | Telegrafenausfälle, Brände | GPS-Störungen möglich |
| Geschätzte Schadenshöhe heute | 0,6-2,6 Billionen USD (USA) | Noch nicht abschätzbar |
Bei einem vergleichbaren Ereignis heute wären die Folgen dramatisch. Das Schweizer Bundesamt für Bevölkerungsschutz schätzt die Kosten eines Carrington-Ereignisses allein für die USA auf 0,6 bis 2,6 Billionen Dollar.
Sonnenzyklus 25: Stärker als erwartet
Der aktuelle Sonnenzyklus 25 begann im November 2019. Ursprünglich prognostizierten NASA und NOAA einen eher schwachen Verlauf mit einem Höhepunkt im Juli 2025. Die Realität sieht anders aus: Die Sonnenaktivität übertraf die Vorhersagen deutlich.
Im Oktober 2024 vermeldeten die amerikanischen Behörden, dass der Sonnenzyklus 25 sein Maximum erreicht hat. Der „Muttertags-Sturm“ im Mai 2024 war eines der stärksten Ereignisse der letzten Jahre – er erreichte die höchste Kategorie G5. Im November 2025 folgte ein weiterer G4-Sturm.
Was sind Sonnenflecken?
Sonnenflecken sind dunklere, kühlere Stellen auf der Sonnenoberfläche. Sie entstehen durch lokale Verstärkungen des Magnetfelds, die den Aufstieg heißer Materie aus dem Inneren behindern.
Sami Solanki, Direktor am Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung in Göttingen, erklärt den Mechanismus: Ein Sonnenfleck besteht aus einem sehr starken Magnetfeld – mehrere tausendmal so stark wie das Erdmagnetfeld. Dadurch erreicht weniger Energie die Oberfläche und die Flecken erscheinen dunkel.
Die Anzahl der Sonnenflecken auf der sichtbaren Sonnenoberfläche schwankt in einem elfjährigen Zyklus. Je mehr Flecken sichtbar sind, desto aktiver ist die Sonne – und desto wahrscheinlicher sind Sonneneruptionen und koronale Massenauswürfe.
Polarlichter über Deutschland: Wann sind sie sichtbar?
Da die Sonnenflecken aktuell in Richtung Erde zeigen, besteht die Chance auf Polarlichter auch in unseren Breiten. Am 3. Dezember 2025 wurden bereits gegen 5:30 Uhr morgens Polarlichter über Ueckermünde am Stettiner Haff fotografiert.
Die Chancen für Polarlicht-Sichtungen sind in Norddeutschland deutlich höher als im Süden. Entscheidend ist neben der Sonnenaktivität auch das Wetter: Nur bei klarem Himmel sind die Lichterscheinungen zu sehen.
| Faktor | Optimale Bedingungen |
|---|---|
| Standort | Norddeutschland, wenig Lichtverschmutzung |
| Wetter | Klarer Himmel, keine Wolken |
| Uhrzeit | Nach Einbruch der Dunkelheit bis Morgendämmerung |
| KP-Index | Ab KP 5 für Norddeutschland, ab KP 7 für Süddeutschland |
Aktuelle Vorhersagen bieten Seiten wie polarlicht-vorhersage.de oder SpaceWeatherLive.com. Dort wird der KP-Index angezeigt, der die Schwankungen des Erdmagnetfelds durch solare Teilchenstrahlung misst.
Mögliche Auswirkungen auf Technik und Infrastruktur
Starke Sonnenstürme können erhebliche Auswirkungen auf moderne Technologie haben. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) warnt vor möglichen Beeinträchtigungen:
Satelliten: Systeme wie Starlink oder GPS-Satelliten können durch hochenergetische Teilchen beschädigt werden. Im Februar 2022 stürzten 38 Starlink-Satelliten infolge eines Sonnensturms ab.
Navigation: GPS-Signale können durch Störungen in der Ionosphäre ungenau werden. Das betrifft Flugzeuge, Schiffe und Autonavigation.
Stromnetze: Im März 1989 führte eine Sonneneruption zu einem großräumigen Stromausfall in Kanada. Transformatoren können durch induzierte Ströme beschädigt werden.
Kommunikation: Kurzwellenfunk und Satellitenkommunikation können gestört werden. Am 1. Dezember 2025 verursachte die X1.9-Eruption einen kurzzeitigen Radioblackout in Australien.
Laut einer Studie von Sangeetha Abdu Jyothi an der University of California Irvine könnten besonders Unterwasser-Internet-Repeater empfindlich auf Sonnenstürme reagieren. Landbasierte Glasfaserverbindungen sind weniger gefährdet.
Wie lange bleibt die Sonnenaktivität erhöht?
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) gibt vorsichtige Entwarnung: Auch wenn das Maximum des Sonnenzyklus 25 höchstwahrscheinlich bereits überschritten ist, bleibt die Aktivität zunächst hoch. Ruhige und aktive Phasen wechseln sich oft schnell ab.
Ein Beispiel aus der Vergangenheit: Der Halloween-Sturm von 2003 ereignete sich knapp zwei Jahre nach dem damaligen solaren Maximum. Das Auftreten weiterer Weltraumwetter-Ereignisse ist also längst nicht ausgeschlossen.
Für Polarlicht-Fans besteht weiterhin Hoffnung. Viele Sonnenzyklen zeigen sogenannte Doppelspitzen – ein zweiter Aktivitäts-Peak könnte noch bevorstehen. Die Chancen, Polarlichter über Deutschland zu beobachten, bleiben im Jahr 2025 und 2026 vielversprechend.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Wie groß sind die Sonnenflecken aktuell?
Kann man die Sonnenflecken mit bloßem Auge sehen?
Wann sind Polarlichter in Deutschland sichtbar?
Was bedeutet eine X-Klasse-Sonneneruption?
Ist ein Sonnensturm gefährlich für Menschen?
Wie lange dauert der aktuelle Sonnenzyklus noch?
Fazit: Sonnenflecken aktuell – Rekordformation sorgt für Aufregung
Die Sonnenflecken aktuell bieten ein seltenes Schauspiel am Himmel. Die Gruppe AR 4294-4298 gehört zu den größten Formationen seit einem Jahrzehnt und erreicht fast die Dimensionen des historischen Carrington-Ereignisses. Die X1.9-Sonneneruption am 1. Dezember 2025 zeigt: Die Sonne bleibt aktiv. Für Polarlicht-Enthusiasten in Deutschland besteht in den kommenden Nächten bei klarem Himmel weiterhin die Chance auf spektakuläre Sichtungen. Experten beobachten die Entwicklung genau – auch um im Notfall rechtzeitig vor Auswirkungen auf Technik und Infrastruktur warnen zu können.











