Thailand Kambodscha Konflikt: Am 8. Dezember 2025 eskaliert der Grenzstreit erneut. Die thailändische Luftwaffe fliegt Angriffe auf kambodschanische Militärziele. Ein thailändischer Soldat wurde getötet, mehrere verletzt. Die von US-Präsident Trump vermittelte Waffenruhe ist gescheitert.
Thailand Kambodscha Konflikt: Was ist passiert?
Am Montagmorgen (Ortszeit) eröffneten nach thailändischen Angaben kambodschanische Truppen das Feuer auf thailändische Stellungen in der Provinz Ubon Ratchathani. Dabei starb ein Soldat, vier weitere wurden verletzt. Thailand reagierte mit Luftangriffen auf militärische Ziele in Kambodscha – unter anderem in der Nähe des umstrittenen Preah-Vihear-Tempels.
| Information | Details |
|---|---|
| Datum | 8. Dezember 2025 |
| Thailändische Opfer | 1 Toter, 4-7 Verletzte |
| Evakuierungen Thailand | 385.000 Zivilisten aus 4 Grenzbezirken |
| Bereits in Notunterkünften | Über 35.000 Menschen |
| Betroffene Provinzen (TH) | Ubon Ratchathani, Si Sa Ket, Surin, Buri Ram |
| Betroffene Provinzen (KH) | Preah Vihear, Oddar Meanchey |
| Waffenstillstand | Oktober 2025 unterzeichnet – gebrochen |
Kambodscha bestreitet, zuerst geschossen zu haben. Das kambodschanische Verteidigungsministerium bezeichnet die thailändische Darstellung als „falsche Information“. Thailand habe seine Streitkräfte im Morgengrauen an zwei Orten angegriffen – dem seien tagelange Provokationen vorausgegangen.
Warum kämpfen Thailand und Kambodscha?
Der Thailand Kambodscha Konflikt hat tiefe historische Wurzeln. Im Zentrum steht eine schlecht gezogene Grenze aus der französischen Kolonialzeit. Frankreich kartierte 1907 die 817 Kilometer lange Grenze zwischen seinem Protektorat Kambodscha und dem Königreich Siam (heute Thailand).
Der wichtigste Streitpunkt ist der Tempel Prasat Preah Vihear. Das UNESCO-Weltkulturerbe aus dem 10. bis 12. Jahrhundert liegt auf einem Bergrücken im Grenzgebiet. Der Internationale Gerichtshof sprach den Tempel 1962 Kambodscha zu und bestätigte dies 2013 erneut. Thailand erkennt das Urteil jedoch nicht vollständig an.
Marco Bünte, Professor für Politik und Gesellschaft Asiens an der Universität Erlangen-Nürnberg, erklärt gegenüber dem ZDF: Thailand wurde als einziges Land in Südostasien nie kolonisiert. Bei Grenzverläufen reagiere das Königreich daher „sehr dünnhäutig“.
Wie eskalierte der Konflikt 2025?
Die Spannungen begannen bereits Anfang 2025. Im Februar verboten thailändische Militärs kambodschanischen Touristen, an einer Tempelanlage die kambodschanische Nationalhymne zu singen. Kambodscha errichtete Schützengräben im Grenzgebiet.
| Datum | Ereignis |
|---|---|
| 28. Mai 2025 | Erster Schusswechsel – 1 kambodschanischer Soldat stirbt |
| 23. Juli 2025 | Thailand ruft Botschafter zurück nach Landminen-Vorfall |
| 24.-28. Juli 2025 | Fünftägige Kämpfe – mindestens 48 Tote, 300.000 Vertriebene |
| 28. Juli 2025 | Erste Waffenruhe – von Malaysia vermittelt |
| 26. Oktober 2025 | Friedensabkommen in Anwesenheit von Trump unterzeichnet |
| Mitte November 2025 | Thailand setzt Abkommen aus – Soldat durch Landmine verletzt |
| 7. Dezember 2025 | Neue Gefechte an der Grenze – 2 thailändische Soldaten verletzt |
| 8. Dezember 2025 | Thailand fliegt Luftangriffe – Eskalation |
Im Juli 2025 eskalierten die Spannungen zu den schwersten Kämpfen seit über einem Jahrzehnt. Thailand setzte Kampfjets vom Typ F-16 und JAS 39 Gripen ein – der erste Kampfeinsatz dieser schwedischen Jets überhaupt. Mindestens 48 Menschen starben, rund 300.000 wurden vorübergehend vertrieben.
Trump-Friedensabkommen gescheitert
Ende Oktober 2025 vermittelten US-Präsident Donald Trump und der malaysische Ministerpräsident Anwar Ibrahim ein Friedensabkommen. Die Vereinbarung sah den Abzug schwerer Waffen aus dem Grenzgebiet und die Einrichtung eines ASEAN-Beobachterteams vor. Thailand sagte zu, 18 kambodschanische Kriegsgefangene freizulassen.
Trump hatte gewarnt, er werde keine Handelsverträge mit den beiden Staaten abschließen, wenn sie die Kämpfe nicht beenden. Doch bereits Mitte November setzte Thailand die Umsetzung des Abkommens aus. Ein thailändischer Soldat war durch eine Landmine verletzt worden – Thailand machte Kambodscha verantwortlich.
Der einflussreiche frühere Ministerpräsident Kambodschas, Hun Sen, mahnte am 8. Dezember zur Zurückhaltung. In einem Facebook-Beitrag schrieb er jedoch auch: „Die rote Linie für eine Reaktion ist bereits festgelegt worden.“
Ist Thailand für Urlauber sicher?
Das Auswärtige Amt hat eine Teilreisewarnung für das Grenzgebiet ausgesprochen. Die Warnung gilt für alle Regionen im Abstand von zehn Kilometern zur Grenze. In der unmittelbaren Grenzregion können nicht geräumte Kampfmittel eine Gefahr darstellen.
Die Grenzübergänge zwischen Thailand und Kambodscha bleiben geschlossen. Das schränkt Rucksacktouristen ein, die beide Länder bereisen wollen. Der internationale Flugverkehr zwischen den Ländern ist jedoch nicht eingeschränkt.
Die allermeisten Touristenziele liegen weit abseits des Grenzgebiets. Wer die thailändische Ferieninsel Phuket oder Kambodschas Tempelanlage Angkor Wat besuchen will, kann das trotz der Lage tun. Die Hotels auf der Insel Koh Kut in der Provinz Trat sind zum Jahresende zu 80 bis 90 Prozent ausgebucht – trotz des verhängten Kriegsrechts in der Region.
Wie reagiert die internationale Gemeinschaft?
Der malaysische Ministerpräsident Anwar Ibrahim rief beide Seiten zur Zurückhaltung auf. Malaysia hat derzeit den Vorsitz über den südostasiatischen Staatenbund ASEAN. Doch der Verband hat wenig Einflussmöglichkeiten – die Appelle wirken nicht gegen den starken Nationalismus auf beiden Seiten.
Auch China und die USA haben sich besorgt geäußert. Ein Eingreifen des UN-Sicherheitsrats forderte Kambodscha bereits im Juli. Die Chancen auf eine schnelle Lösung sind gering – der eigentliche Grenzstreit wurde nie beigelegt.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Warum kämpfen Thailand und Kambodscha?
Der Konflikt dreht sich um die Grenzziehung aus der französischen Kolonialzeit von 1907. Im Zentrum steht der Tempel Prasat Preah Vihear, den beide Länder beanspruchen. Thailand erkennt das Urteil des Internationalen Gerichtshofs von 1962 nicht vollständig an.
Wie viele Tote gab es beim Thailand Kambodscha Konflikt 2025?
Im Jahr 2025 starben bei den Kämpfen mindestens 48 Menschen – hauptsächlich während der fünftägigen Gefechte im Juli. Rund 300.000 Menschen wurden vorübergehend vertrieben. Am 8. Dezember wurde ein weiterer thailändischer Soldat getötet.
Ist Thailand aktuell sicher für Touristen?
Die meisten Touristenziele in Thailand sind nicht betroffen. Das Auswärtige Amt warnt nur vor Reisen in das unmittelbare Grenzgebiet (10 km zum Grenzverlauf). Phuket, Bangkok und die Inseln im Süden sind weiterhin sicher zu bereisen.
Was hat Trump mit dem Thailand Kambodscha Konflikt zu tun?
US-Präsident Donald Trump vermittelte im Oktober 2025 gemeinsam mit Malaysia ein Friedensabkommen. Er drohte beiden Ländern, keine Handelsverträge abzuschließen, wenn sie weiter kämpfen. Das Abkommen ist jedoch bereits gescheitert.
Was ist der Preah Vihear Tempel?
Der Prasat Preah Vihear ist ein hinduistischer Tempel aus dem 10. bis 12. Jahrhundert. Er liegt auf einem Bergrücken an der Grenze und gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe. Der Internationale Gerichtshof sprach ihn 1962 Kambodscha zu – Thailand erkennt dies nicht vollständig an.
Kann der Konflikt zum Krieg eskalieren?
Ein ausgewachsener Krieg ist derzeit unwahrscheinlich, aber die Gefahr einer weiteren Eskalation besteht. Thailand ist militärisch deutlich überlegen. Die ASEAN und andere Vermittler haben bisher wenig Einfluss auf die nationalistisch aufgeladene Stimmung in beiden Ländern.
Der Thailand Kambodscha Konflikt zeigt am 8. Dezember 2025 erneut, wie fragil der Frieden in Südostasien ist. Das von Trump vermittelte Abkommen ist gescheitert. Hunderttausende Menschen fliehen vor den Kämpfen. Eine dauerhafte Lösung für den über 100 Jahre alten Grenzstreit ist nicht in Sicht. Aktuelle Reisehinweise finden Sie beim Auswärtigen Amt.












