Was ist das Grippevirus H3N2?
Das Grippevirus H3N2 ist ein Subtyp des Influenza-A-Virus, der am 28. November 2025 weltweit für Aufsehen sorgt. Die neue Subklade K weist sieben Mutationen auf und verbreitet sich deutlich schneller als frühere Varianten. Besonders Kinder, ältere Menschen und Personen mit Vorerkrankungen gelten als Risikogruppen.
Die Grippesaison 2025/26 startet früher und möglicherweise heftiger als in den Vorjahren. Verantwortlich dafür ist eine mutierte Variante des Influenza-A-Virus H3N2, die als Subklade K bezeichnet wird. In diesem Artikel erfahren Sie alles Wichtige über Symptome, Behandlung, Impfschutz und wie Sie sich effektiv schützen können.
Aktuelle Lage: H3N2 Subklade K auf dem Vormarsch
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und europäische Gesundheitsbehörden beobachten die Entwicklung der H3N2-Subklade K mit erhöhter Aufmerksamkeit. In Großbritannien hat die Grippesaison bereits Anfang November begonnen – etwa einen Monat früher als üblich. Die Infektionsraten liegen dort dreimal höher als für November üblich.
Auch in anderen Ländern zeigt sich die Dynamik des mutierten Virus. Australien verzeichnete in seiner Grippesaison mit über 400.000 laborbestätigten Fällen einen neuen Rekord. In Japan ist H3N2 für rund 90 Prozent der Grippefälle verantwortlich, und in Kanada sowie den USA breitet sich die Subklade K ebenfalls aus.
Das Robert Koch-Institut (RKI) meldet für Deutschland bisher keine ungewöhnliche Häufung von H3N2-Fällen. Die EU-Gesundheitsbehörde ECDC rechnet jedoch mit einer schwereren Grippewelle als in den vergangenen Jahren (Quelle: ECDC).
Warum ist H3N2 besonders gefährlich?
Das H3N2-Virus gilt unter Experten als einer der aggressiveren Grippesubtypen. Im Sommer 2025 wurden sieben neue Mutationen in einem H3N2-Stamm entdeckt, die zur Entstehung der Subklade K führten. Diese genetischen Veränderungen haben das Virus offenbar ansteckender gemacht.
Modellierungen aus Großbritannien und Australien zeigen eine erhöhte Basisreproduktionszahl von etwa 1,4 – im Vergleich zu typischen Grippesaisons mit einem Wert von circa 1,2. Das bedeutet rechnerisch eine um 20 Prozent höhere Ansteckungsrate.
Welche Symptome verursacht H3N2?
Die Symptome einer H3N2-Infektion ähneln grundsätzlich denen anderer Grippeviren. Typisch ist ein plötzlicher Krankheitsbeginn mit starkem Krankheitsgefühl. Die Beschwerden entwickeln sich meist innerhalb von ein bis vier Tagen nach der Ansteckung.
Übersicht: Typische H3N2-Symptome
| Symptom | Beschreibung |
| Hohes Fieber | Plötzlich einsetzendes Fieber über 38,5°C |
| Muskelschmerzen | Starke Gliederschmerzen und Myalgie |
| Trockener Husten | Kann bis zu drei Wochen anhalten |
| Kopfschmerzen | Ausgeprägte Kopfschmerzen |
| Extreme Erschöpfung | Starkes Krankheitsgefühl und Müdigkeit |
| Schüttelfrost | Frösteln trotz Fieber |
| Magen-Darm-Beschwerden | Übelkeit, Erbrechen, Durchfall (besonders bei der aktuellen Variante) |
Bei der aktuellen H3N2-Variante berichten Betroffene zudem vermehrt über Magen-Darm-Symptome. Das Erbrechen – teilweise von gelblicher Gallenflüssigkeit – tritt auf, weil die Mutation den Appetit stärker beeinträchtigt als gewöhnliche Grippestämme.
Wie lange dauert eine H3N2-Infektion?
Eine typische H3N2-Grippe dauert etwa fünf bis sieben Tage. Das Fieber klingt meist nach drei Tagen ab, während der Husten bis zu drei Wochen anhalten kann. Die meisten Menschen erholen sich ohne Krankenhausaufenthalt. Bei Risikogruppen können jedoch Komplikationen auftreten.
Wer gehört zu den Risikogruppen?
Bestimmte Personengruppen haben ein erhöhtes Risiko für schwere Krankheitsverläufe und Komplikationen. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt diesen Gruppen besonders dringend eine Grippeimpfung.
- Menschen über 60 Jahre
- Kinder unter 5 Jahren
- Schwangere
- Personen mit chronischen Erkrankungen (Herz, Lunge, Diabetes)
- Menschen mit geschwächtem Immunsystem
- Medizinisches Personal und Pflegekräfte
- Bewohner von Alten- und Pflegeheimen
Mögliche Komplikationen bei H3N2
H3N2-Infektionen führen häufiger zu Lungenentzündungen als andere Grippestämme. Zu den möglichen Komplikationen zählen bakterielle Sekundärinfektionen, akute Atemwegserkrankungen und Herzmuskelentzündungen (Myokarditis). In schweren Fällen kann ein Krankenhausaufenthalt erforderlich sein.
Schützt die Grippeimpfung vor H3N2 Subklade K?
Die WHO empfahl im Februar 2025 die Impfstoffzusammensetzung für die Saison 2025/26, bevor die Subklade K bekannt wurde. Die aktuellen Impfstoffe enthalten den H3N2-Stamm der Subklade J.2, der sich in sieben Mutationen von der neuen K-Variante unterscheidet.
Trotz dieser Abweichung empfehlen Experten weiterhin die Impfung. Vorläufige Daten aus Großbritannien zeigen, dass die Impfung bei Erwachsenen die Rate der Krankenhausaufenthalte um 30 bis 40 Prozent senkt. Bei Kindern liegt der Schutz sogar bei 70 bis 75 Prozent (Quelle: RKI{rel=“nofollow“}).
Die Grippeimpfung verhindert zwar nicht immer eine Ansteckung, schützt aber vor schweren Verläufen, Krankenhausaufenthalten und Todesfällen. Der Impfschutz baut sich innerhalb von sieben bis zehn Tagen auf.
Wie wird eine H3N2-Infektion behandelt?
Die Behandlung einer H3N2-Grippe erfolgt überwiegend symptomatisch. Antibiotika helfen nicht gegen Viren und sollten nur bei bakteriellen Sekundärinfektionen eingesetzt werden. Die wichtigsten Maßnahmen umfassen Bettruhe, ausreichend Flüssigkeitszufuhr und fiebersenkende Medikamente bei Bedarf.
Antivirale Medikamente wie Oseltamivir (Tamiflu) können den Krankheitsverlauf abmildern, müssen jedoch innerhalb der ersten 48 Stunden nach Symptombeginn eingenommen werden. Bei schweren Verläufen oder Risikopatienten sollte frühzeitig ärztliche Hilfe gesucht werden (Quelle: WHO).
Wie kann man sich vor H3N2 schützen?
Neben der jährlichen Grippeimpfung tragen verschiedene Hygienemaßnahmen dazu bei, das Ansteckungsrisiko zu reduzieren. Diese Maßnahmen sind besonders während der Grippesaison wichtig.
- Regelmäßiges Händewaschen mit Seife für mindestens 20 Sekunden
- Abstand halten zu Personen mit Grippesymptomen
- In die Armbeuge husten und niesen
- Regelmäßiges Lüften von Innenräumen
- Bei Erkrankung zu Hause bleiben
- In der Grippesaison große Menschenansammlungen meiden
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Was unterscheidet H3N2 von anderen Grippeviren?
Das Grippevirus H3N2 gilt als einer der aggressiveren Influenza-A-Subtypen. Das Virus verändert sich durch Mutationen schneller als andere Grippestämme und verursacht tendenziell schwerere Krankheitsverläufe. Besonders H3N2-dominierte Grippesaisons sind historisch oft mit mehr Krankenhauseinweisungen und Todesfällen verbunden.
Ist die H3N2-Grippe gefährlicher als COVID-19?
Ein direkter Vergleich ist schwierig, da beide Erkrankungen unterschiedliche Risikogruppen und Verläufe haben. Das Grippevirus H3N2 verursacht typischerweise einen plötzlichen, heftigen Krankheitsbeginn mit hohem Fieber. COVID-19 kann längere Krankheitsverläufe und andere Spätfolgen verursachen. Beide Erkrankungen können für Risikogruppen gefährlich sein.
Wann sollte ich mit H3N2-Symptomen zum Arzt?
Bei anhaltend hohem Fieber über 39°C, Atemnot, Verwirrtheit, blutigen oder verfärbten Sekreten sowie bei Symptomen, die sich nach einer kurzen Besserung wieder verschlimmern, sollten Sie ärztliche Hilfe suchen. Risikogruppen sollten bereits bei ersten Grippesymptomen einen Arzt kontaktieren, um gegebenenfalls antivirale Medikamente zu erhalten.
Kann ich mich mehrfach mit H3N2 anstecken?
Ja, eine Reinfektion ist möglich. Das Grippevirus verändert sich ständig durch Antigendrift. Daher kann eine frühere H3N2-Infektion oder Impfung nur bedingt vor neuen Varianten schützen. Die jährliche Auffrischungsimpfung ist deshalb wichtig.
Ist es für eine Grippeimpfung zu spät?
Solange Grippeviren zirkulieren, ist eine Impfung sinnvoll. Der optimale Zeitraum ist Mitte Oktober bis Ende November, aber auch eine spätere Impfung bietet noch Schutz. Da die Grippewelle in dieser Saison früher beginnt, sollten Sie nicht länger warten.
Fazit: Grippevirus H3N2 Subklade K erfordert erhöhte Aufmerksamkeit
Das Grippevirus H3N2 der Subklade K sorgt in der Saison 2025/26 für eine früher beginnende und möglicherweise heftigere Grippewelle. Die sieben Mutationen haben das Virus ansteckender gemacht, und erste Daten aus anderen Ländern zeigen eine hohe Krankheitslast. Trotz der Abweichung vom Impfstoffstamm bleibt die Grippeimpfung die wichtigste Schutzmaßnahme gegen schwere Verläufe.
Achten Sie auf typische Grippesymptome wie plötzliches hohes Fieber, starke Muskelschmerzen und trockenen Husten. Risikogruppen sollten sich impfen lassen und bei ersten Symptomen ärztlichen Rat suchen. Mit der richtigen Vorsorge und Hygienemaßnahmen können Sie das Ansteckungsrisiko deutlich senken.











